Black Lives Matter | Internationaler Tag gegen Rassismus
Gleichzeitig werden sie zum Sündenbock der Gesellschaft, die diese Tragik nicht nur ignoriert, sondern durch ihr folglich teilnahmsloses Verhalten den Blick auf die Armen- und Randviertel als Gebiete außerhalb der Rechtsstaatlichkeit legitimiert, wo die Polizei regelmäßig auf wehrlose Menschen schießt und sie verprügelt.
An diesem Tag des Kampfes, erinnern wir an einige der Todesopfer des Rassismus und der Polizeigewalt in Portugal: Elson Sanches (KUKU), Carlos Reis (PTB), Diogo Borges (Musso), José Carlos (Teti), Ângelo Semedo (Angoi), Manuel Pereira (Tony) und Nuno Rodrigues (Snake). Wir unterstreichen die Ungerechtigkeit des portugiesischen Rechtssystems, in dem Rassismus lediglich eine Ordnungswidrigkeit darstellt. Zudem beklagen wir zutiefst die Einstellung der Verfahren gegen Polizist_innen, die solche abscheulichen Verbrechen begangen haben.
Deshalb rufen Bewohner_innen der Randbezirke Lissabons gemeinsam mit sozialen Bewegungen und Organisationen zum Protest gegen die Polizeigewalt und institutionellen Rassismus auf. Die Versammlung am 21. März, ab 16:00 Uhr am Largo de São Domingos wird politische und künstlerische Elemente umfassen. Weil das Leben schwarzer Menschen zählt, werden wir weiterhin für Gerechtigkeit, gegen rassistische Strukturen und gegen Rassendiskriminierung in Portugal kämpfen.
Wir fordern:
- Die sofortige Beendigung von Einsätzen polizeilicher Eingreiftruppen in den betroffenen Vierteln;
- Die Kriminalisierung anhaltender Folter und Handlungen des Rassenhasses als rechtswidrige Handlungen und als Verbrechen, die nach dem Strafgesetzbuch verfolgt werden können;
- Die Entlassung des Polizeikomandanten und der Polizeibeamt_innen, die an den Folterhandlungen an den Folterungen in der Alragide Polizeistation beteiligt waren, welche eine unbestreitbare Verletzung der Grundrechte und Freiheiten aller Bürger_innen, die in dieser Nachbarschaft leben, darstellen.