Das ist erst der Anfang: Eindrücke vom Klimastreik am 20. September
»I hear the voice of my great grand daughter saying: climate justice now!
People gonna rise like the water, we’ve got to change this system now!«
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Der Auftakt der globalen Klimastreikwoche war ein voller Erfolg. In über 150 Ländern haben gestern Millionen Menschen demonstriert. Auch im deutschsprachigen Raum hat die Klimagerechtigkeitsbewegung noch mal einen fetten Strich unter ihren Status als Massenbewegung gezogen. In über einem halben Tausend Städten haben weit über anderthalb Millionen Menschen gezeigt was sie von der derzeitigen, katastrophalen Klimapolitik halten: Nichts!
Auch wenn dieses Mal #allefürsklima aufgerufen waren, waren die Schüler*innen nach wie vor in der Mehrheit.
Auch wir von der plattform haben heute in mehreren Städten gemeinsam mit unseren Gefährt*innen und Verbündeten Flagge gezeigt. Unser Anliegen war, das Bewusstsein der Bewegung für die Zusammenhänge von Klimawandel und seiner Hauptursache – dem kapitalistischen Weltsystem – zu stärken. Wir haben deshalb unter dem Motto »Fight for Future« in die Bewegung interveniert und dazu einen kurzen Text verteilt – der Flyer steht zum selbstausdrucken auf unserer Homepage, wir freuen uns wenn er in den nächsten Tagen und Wochen weiter Verbreitung findet.
Was uns ebenfalls freut, ist, dass überall radikale Parolen und Inhalte auf spürbar mehr Widerhall gestoßen sind als bei den letzten beiden globalen Klimastreiks, an denen wir uns ebenfalls beteiligt hatten. Wir haben viel Zuspruch erhalten, so einige Leute haben sich uns spontan angeschlossen. Antikapitalische Positionen scheinen auch bei etlichen #FridaysforFuture – Aktivist*innen endlich anzukommen.
Auch wenn er noch eher sanft weht: Es tut gut diesen frischen, radikalen Wind zu spüren, die Wirkung des langen Atems von Bewegungen wie #Hambibleibt und #EndeGelände. Es tut gut, auch gerade weil viele in der Bewegung nach wie vor sehr konsumkritisch und reformorientiert sind und vergebliche Apelle an die Mächtigen direkten Aktionen vorziehen. Auch einigen Orgas schienen linksradikale Inhalte eher ein Dorn im Auge zu sein.
Und das scheint sich gerade zu ändern: Es gibt eben auch viele Leute die sich vor einem halben Jahr politisiert haben und erfreulicherweise jetzt recht schnell zu begreifen, dass der Klimakatastrophe ohne einen grundlegenden, gesellschaftlichen Wandel nicht beizukommen ist.
Um so mehr hat uns aber verwundert, dass eine wahrnehmbare, organisierte Beteiligung aus der radikalen Linken, an den Demos an denen wir beteiligt waren, sonst oft eher schwach war. Das sollte gerade von anarchistischer Seite dringend viel mehr werden!
Die Klimagerechtigkeitsbewegung ist gekommen um zu bleiben …
… und wir auch!
Aktivist*innen der Plattform waren gestern in Dortmund, Freiburg, Paris, Rostock und Trier vertreten.
In Dortmund waren 12.000 Menschen auf der Straße. Die Zahl hat sich bisher bei jedem globalen Klimastreik verdoppelt. In Rostock waren 7000 Leute unterwegs und in Trier 2500. In allen drei Städten haben wir einen antikapitalistisch-anarchistischen Block auf den Demos gestellt oder mitorganisiert. In Dortmund waren wir dazu gemeinsam mit den Genoss*innen der Anarchistischen Gruppe Dortmund unterwegs und in Trier mit dem Anarchistischen Kollektiv Trier – Stella Nigra und Ende Gelände Trier.
Auch in Freiburg (17.000 Teilnehmer*innen) wurden unsere Flyer unter die Leute gebracht und gut aufgenommen. Und „die plattform Berlin“ hat heute die Hauptstadt gewechselt und eine besondere Aktion gestartet – grenzübergreifende Solidarität beim Klimastreik in Paris mit einer extra für diesen Anlass ins Französische übersetzten Version unseres Textes! <3
Aber auch auf der Demo in Berlin waren unsere Parolen zu lesen!
Alles in allem sind wir sehr zufrieden mit dem heutigen Tag und nehmen uns eine wundervolle Aufbruchsstimmung mit. Ja, die globale Situation ist beschissen – aber die derzeitige Stärke der Bewegung, über alle Grenzen hinweg, zeigt, dass sie alles andere als hoffnungslos ist.
Und das ist erst der Anfang!
#by2020weriseup
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All power to the people!