Klimastreik: kommt am 20.09.19 zum antikapitalistischen Block!

Am Freitag den 20. September 2019 wird weltweit gestreikt. Tausende Menschen werden auf die Straßen gehen, um für den Erhalt unseres Planeten zu demonstrieren, die Aufrufe und Motivationen sind dabei vielfältig. Antikapitalistische, antipatriarchale, antirassistische und antistaatliche Perspektiven werden von einigen Gruppen einbezogen. Lasst uns diese noch stärker fokussieren und auch die Gefangenen bei unseren Kämpfen nicht vergessen! Im antikapitalistischen Block, 12 Uhr Brandenburger Tor.

- Gefangenen werden Informationen vorenthalten - Gefangenen Support am 20.09 - Aufruf von "Perspektive Selbstverwaltung" -

 

 

 

Wie angekündigt, werden wir uns am 20. September ebenfalls am Generalstreik und der Demonstration beteiligen. Aber nicht nur uns hier draußen ist der Erhalt unseres Planeten ein dringendes Anliegen. Auch Gefangene, so zum Beispiel Sandra W. aus der JVA Chemnitz, werden an dem Tag streiken und sich mit den Kämpfen draußen solidarisch zeigen.

Im Vorfeld hatten wir versucht, möglichst vielen die Infos über die Klimazerstörung und den Streiktag zukommen zu lassen. Wir schickten Flyer an Gefangene und Pfarrer*innen von Knästen, damit diese die Informationen in den Knästen verbreiten. Auch wenn wir von religiösen Machenschaften aller Art nichts halten, haben wir in der Vergangenheit viele positive Erfahrungen mit Pfarrer*innen in Knästen gemacht. Oft tragen sie an die Gefangenen die Infos, welche die Knäste versuchen zu unterschlagen. So wie die Knäste unsere Flyer beschlagnahmten, den Gefangenen klauten und ihnen damit jegliche Information vorenthielten, gab es auch einen Pfarrer, welcher der Meinung war, unser Infomaterial den Gefangenen in der JVA Plötzensee nicht aushändigen zu wollen. Weil er unsere politischen Ansichten wohl „nur zu einem sehr geringen Teil“ teile, entschied er, die Flyer für sich zu behalten und den Gefangenen nichts mitzuteilen. René Pachmann, katholischer Seelsorger der JVA Plötzensee ist der Meinung, dass Gefangenen nur ausgehändigt werden darf, was ihm gefällt. Damit handelt er nicht anders als Knäste, die unsere Materialen ständig „verschwinden lassen“, an uns zurückschicken oder den Gefangenen klauen.

Leider konnten dementsprechend viele Gefangene die Informationen zum Streik nicht erhalten, was eine Beteiligung logischerweise erschwert. .

Deswegen ist es am 20. September noch einmal wichtiger, sie nicht zu vergessen! In der BRD sitzen etwa 64.000 Menschen hinter Gittern, davon arbeiten etwa 45.000 für die widerlichsten Unternehmen, unter miesesten Arbeitsbedingungen und für einen Hungerlohn.

Wenn wir wirklich aktiv gegen die Klimazerstörung werden wollen, müssen wir kapitalistische Verhältnisse und den Staat als Verantwortliche angreifen. Knast ist ein fundamentales Element von Kapital und Staat, der Kampf gegen Knäste ist in dem Zusammenhang ebenso unabdinglich.

Deswegen rufen auch wir am 20.09.19 dazu auf, sich am Streik und der Demonstration zu beteiligen. Auf zum antikapitalistischen Block – 12 Uhr Brandenburger Tor! Achtet auch auf Ankündigungen zu Aktionen nach der Demo.

Von Repression sollte natürlich schon immer im Vorfeld ausgegangen werden. An dem Tag wird es deswegen einen Gefangenen-Support geben, konkrete Informationen folgen noch auf unseren Blog und Twitter.  Wenn Leute festgenommen werden, kontaktiert den EA: 030/  692 22 22.

Bei Repressionserfahrungen/Knastaufenthalten könnt ihr die Rote Hilfe kontaktieren. Wenn ihr außerdem weitere politische (keine juristische!) Unterstützung wollt, meldet euch auch gerne bei uns.

Außerdem schließen uns dem Aufruf von „Perspektive Selbstverwaltung“ an:

Der Generalstreik „ist ein radikales Mittel, das zeigt, dass Klimagerechtigkeit nur von unten durchgesetzt werden kann und das sich unversöhnlich gegenüber der herrschenden Klasse zeigt. Am 20. September wird vermutlich nicht jeder Betrieb stillstehen und die Weltrevolution ausbrechen. Allerdings können wir als radikale Linke ein Zeichen setzten, dass wir Seite an Seite stehen mit allen, die für Klimagerechtigkeit kämpfen. Solidarisch, auf Augenhöhe und mit einer klaren Perspektive.“

 

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