GTH: Refugees welcome - Racists and nazis not! Naziaufmarsch zum Desaster machen

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Am 18. April 2015 wollen Nazis und RassistInnen, rund um die Gothaer Kameradschaft “Bündnis Zukunft Landkreis Gotha” (BZLG), auf die Straße gehen, um unter dem Motto “Überfremdung stoppen. Deutsche Politik für deutsche Interessen” zu demonstrieren. Der Anlass für dieses rassistische Ereignis ist die Aufnahme von Flüchtlingen im Landkreis Gotha. Wir werden das nicht hinnehmen, und solidarisieren uns nicht nur mit den betroffenen Flüchtlingen, sondern fordern auch ein Ende mit der elendigen deutschen “Blut- und Bodentradition”, und der dazugehörigen deutschen Gesellschaft.

Die Gothaer Nazis, samt ihrem neuen “Führer”- Duo, bestehend aus dem NPD/JN- Scheusal Anne-Kathrin Schmidt und ihrem hitlerverehrenden Kumpel Marco Zint werden sich am 18.4. nach etlichen Jahren wieder an einem Naziaufmarsch in Gotha versuchen. Dem Zeitgeist entsprechend, muss für die ewig gestrige Ideologie wieder einmal die Aufnahmestelle für Geflüchtete herhalten. So geschieht es seit einer ganzen Weile im braunen Herz Deutschlands, egal ob Greiz, Erfurt, Suhl oder jetzt auch Gotha. Nach dem traurigen Erfolg der “Sügida”- Demonstrationen in Suhl, scheint es als wollen die Gothaer Nazis nun auch ihr Stück vom rassistischen Kuchen abhaben. In Oldschoolmanier der Nazis des BZLG mobilisieren sie nur zwei Tage vor dem Geburtstag ihres Helden, in die westthüringische Kreisstadt.

 

 

Nachdem im vergangenen Herbst für einige Wochen Flüchtlinge in der Nähe des Gothaer Bahnhofs untergebracht wurden, reagierten die Nationalen der lokalen NPD und drohten schon damals mit Kundgebungen. Anstatt ihre Kundgebungen in die Tat umzusetzen, streuten sie während des Aufenthaltes der Flüchtlinge in Gotha wüste, rassistische Märchen und versuchten Stimmung gegen diese zu machen. So soll es mysteriöse Kindesentführungen gegeben haben und die Unterkunft komplett verwüstet worden sein. Die Wut des Mobs hielt sich jedoch vergleichsweise in Grenzen. Wohl auch aufgrund der relativ breiten Solidarisierung verschiedener Gothaer Initiativen mit den Flüchtlingen und dem antifaschistischen Gegenwind, fehlte den Nazis und WutbürgerInnen wohl der nötige Background für den Protest. Wie kürzlich bekannt wurde, soll es nun eine dauerhafte Aufnahmestelle für Flüchtlinge in Gotha und in dem Provinznest Ohrdruf geben.

 

 

“Als ich den Deutschen in die Augen sah, sah ich, dass das Böse dort noch brannte.”

 

 

Wenn Menschen sich auf die Straße begeben um gegen Menschen zu demonstrieren, denen es nicht nur viel schlechter geht, sondern welche sich zudem aus einer lebensgefährlichen Situation gerettet haben, hat dass zum Einen seine Ursachen im kapitalistischen Leistungs- und Konkurrenzsystems. Zum Anderen kann auch nicht von der Hand gewiesen werden, dass die deutschen Traditionen und Interessen in einer Blut-und-Boden-Ideologie mündeten, welche Auslöser für den ersten und zweiten Weltkrieg, sowie dem größten Verbrechen der Menschheitsgeschichte – der Shoa war. Die industrialisierte Vernichtung von Menschen wurde einheitlich vom deutschen Volkskollektiv begangen, welches sich als weißes und nicht jüdisches versteht. Dass der Nationalsozialismus zwar militärisch aber nie in den Köpfen besiegt wurde, wird deutlich in den postnazistischen Tendenzen. Das zeigte Rostock-Lichtenhagen, und auch der derzeitige deutsche Umgang mit den Flüchtlingen. Sei es in Form von Pegida, AfD, NPD oder der nicht endenden deutschen Wut auf Israel und jüdische Menschen dafür, dass die Deutschen immer noch berechtigt für den Holocaust verantwortlich gemacht, und daran erinnert werden. Die deutsche Gesellschaft hat die Niederlage des zweiten Weltkrieges noch lange nicht überwunden. Sie hat es den lebenden Juden immer noch nicht verziehen, dass sie überlebt haben und zurecht für ewig an die deutschen Missetaten erinnern werden.

 

 

Die Nazis versuchen gegenwärtig, Menschen „nicht-deutscher Herkunft”, welche sie selbst definieren, auszuschließen und zu diffamieren. Der Ausschluss, welcher einzig auf Nebensächlichkeiten wie Geburtsort, Aussehen oder Religion basiert, wird nicht nur von offensichtlichen Nazis vollzogen, sondern die völkischen Deutschen und der deutsche Staatsapparat, zeigen mit dem Wunsch und der Durchführung von Abschiebungen, dass es immer noch fest in der Blut-und-Boden-Ideologie verworren ist. Ganz nach dem Motto: Was nicht deutsch ist, gehört hier nicht her.

 

 

Wir lehnen die völkisch-nationalistischen Deutschen, seine Nazis, den deutschen Staat und seine rassistischen Traditionen strikt ab. Es muss mit allen Mitteln ein weiteres Pogrom verhindert werden, denn davon sind die Deutschen, in Zeiten von rassistischen Massenaufmärschen und geistiger Brandstiftung gar nicht so weit entfernt. Wir solidarisieren uns mit den Flüchtlingen und werden uns den Nazis und dem deutschen Volksmob, als auch den genannten Abschiebeapparat, entgegenstellen. Diese deutsche Gesellschaft ist bereit wieder zu morden, denn “solange die mit dieser furchtbaren Gesellschaft bestehenden Möglichkeitsbedingungen für die faschistische Barbarei nicht beseitigt werden, bleibt dieses Land, was es ist und als was es immer wieder benannt werden muss: ein Mordkollektiv im Wartestand.”(Redebeitrag Antifa Suhl/Zella- Mehlis zum Volkstrauertag 2014).

 

 

„Die Gesellschaft ist Schuld das ich so bin“ (Terrorgruppe – Die Gesellschaft)

 

 

Solange diese Gesellschaft samt ihrer auf Konkurrenz basierenden Bedingungen in Form von Kapitalismus besteht, bedeutet dies, sich mit den Opfern zu solidarisieren und sie zu schützen. Da der Kapitalismus nicht einfach von heute auf morgen verschwindet, so sehr wir uns das auch wünschen mögen, gilt: Wer notwendigerweise innerhalb des kapitalistischen Systems, das Schlimmere verhindern will, muss um eine emanzipatorische Gesellschaft kämpfen. Diese kann nur fernab von Antisemitismus, Rassismus, Sexismus und Homophobie bestehen.

 

Für einen aktiven und direkten Antifaschismus!
Refugees welcome! Racists and nazis not!

 

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