Köln, 19.2., 18h, Wiener Platz: Hanau war kein Einzelfall – Widerstand überall!
"Hanau war kein Einzelfall – Widerstand überall!
Der 19. Februar 2020.
Hanau.
Eine Nacht, neun Tote, die uns mahnen.
Mahnen, dass die tödliche Gefahr des Faschismus nicht erst seit vier Jahren mitten unter uns lauert und der Staat nicht nur zuschaut – sondern mitmacht.
Mahnen daran, dass die Zeit reif ist, sich zu widersetzen gegen rassistische Gewalt und Kapitalismus – und für internationale Solidarität.
Denn die Waffenläufe der Faschisten sind schon auf die Nächsten gerichtet. Die nächsten migrantischen Klassengeschwister, die nächsten Antifaschist:innen.
Darauf zu warten, dass der Staat sie stoppen wird, ist aussichtslos.
Denn wer war es, der handlungslos blieb gegenüber der Gefahr eines behördenbekannten Faschisten?
Wer war es, der das Zusperren des Notausgangs der Shisha-Bar verordnete, um einen migrantisch geprägten Ort besser razzen zu können?
Wer war es, der in der Tatnacht nicht erreichbar war während ein junger Mensch nach dem anderen ermordet wurden?
Wer war es, der in seinen Reihen rassistischer Hetze einen Nährboden in Chatgruppen und darüber hinaus schuf – und dieselben Beamten zur „Aufklärung“ des Hanau-Attentats beauftragte?
Es war der Deutsche Staat mit seinen Sicherheits- und Repressionsbehörden.
Er ist es, der Migrant:innen abschiebt, sie illegal oder für wenig Geld ausbeutet, sie kriminalisiert, sie ertrinken und an Grenzen sterben lässt, in Lager einsperrt, ein künstliches Feindbild und Spaltung von ihnen schafft, Waffen und Soldaten in ihre Heimatsländer schickt, die Munitionslager der Faschisten auf mit seiner „plötzlich verschwundenen“ Ausrüstung füllt…
Er ist es, der die Grundlage schafft für den tödlichen Rassismus der Faschisten.
Denn er braucht ihn für die Aufrechterhaltung des Kapitalismus.
Deshalb können wir die Polizei nicht mit „Vielfalts-Workshops“ reformieren.
Was wir können, ist uns als Jugendliche und Arbeiter:innen – egal ob migrantisch oder nicht – als Geschwister zur Seite stehen.
Wir können die Augen öffnen gegenüber ihrer Spaltung und Hetze und Kämpfe miteinander verbinden.
Wir können erkennen, dass wir den Kapitalismus als Ganzen bekämpfen müssen, wenn wir Faschismus und Rassismus ein Ende setzen wollen.
Als Kommunistische Jugendliche der KGÖ rufen wir alle dazu auf, sich am 19. Februar in Köln auf dem Wiener Platz der Demonstration anzuschließen in Gedenken an die Opfer von Hanau.
Organisieren wir uns für den Sozialismus!
Kein Vergeben, kein Vergessen – für Ferhat Unvar, Mercedes Kierpacz, Sedat Gürbüz, Gökhan Gültekin, Hamza Kurtović, Kaloyan Velkov, Vili Viorel Păun, Said Nesar Hashemi und Fatih Saraҫoğlu.
KGÖ – Komünist Genҫlik Örgütü / Kommunistische Jugend"