VORTRAG/TALK: „I never gave my consent to be governed“ – eine queer-anarchistische Analyse von Patriarchat und Staatsfeminismus/“I never gave my consent to be governed“ – a queer-anarchist analysis of patriarchy and state feminism

Event Datum: 
Samstag, März 9, 2024 - 16:00
Stadt/Region: 
Feminist*innen sprechen immer wieder von Konsens oder Zugstimmungsprinzip, wenn es um den Staat geht hört dies im deutschsprachigen jedoch Raum meist auf. Die Herrschaft und der Zwang des Staates wird als politisches Mittel genutzt, wer sich dem Staat nicht unterordnen möchte, erfährt nicht nur keine Unterstützung, sondern wird in vielen feministischen Kreisen oft aktiv mundtot gemacht. Dabei sind Staat und Patriarchat untrennbar miteinander verbunden. Der Vortrag analysiert aus anarchistischer (herrschaftsablehnender) Perspektive das Patriarchat und seinen Zusammenhang mit Staat, sowie anderen Herrschaftsformen wie Kapitalismus, Kolonialismus und Kapazitismus.

Datum/Date: 09.03.2024 um 16.00 Uhr – at 4.00 P.M.
Sprachen/Languages:
Deutsch/German, but English notes can be provided and questions in English can be answered
Ort/Place: Botopia (Griesenbruchstr. 9 – Bochum)
Feminist*innen sprechen immer wieder von Konsens oder Zugstimmungsprinzip, wenn es um den Staat geht hört dies im deutschsprachigen jedoch Raum meist auf. Die Herrschaft und der Zwang des Staates wird als politisches Mittel genutzt, wer sich dem Staat nicht unterordnen möchte, erfährt nicht nur keine Unterstützung, sondern wird in vielen feministischen Kreisen oft aktiv mundtot gemacht. Dabei sind Staat und Patriarchat untrennbar miteinander verbunden. Der Vortrag analysiert aus anarchistischer (herrschaftsablehnender) Perspektive das Patriarchat und seinen Zusammenhang mit Staat, sowie anderen Herrschaftsformen wie Kapitalismus, Kolonialismus und Kapazitismus1.
Das Patriarchat wird dabei als vielschichtiges Herrschaftssystem bestehend aus Machtverhältnissen, Rollen, Unterdrückungsinstitutionen, Werten und Verhaltensweisen verstanden und nicht einfach „nur“ als Herrschaft von (cis¹ endo²) Männern über (cis endo) Frauen.
Neben Sexismus geht es u.a. um die Beherrschung und Unterdrückung von Kindern, sowie Queerfeindlichkeit und den Zwang zur Monogamie/„romantischen Zweierbeziehung“. Es wird auch aufgezeigt warum es keine Überraschung ist, dass Staatsfeminist*innen immer wieder trans-, nicht-binären-, inter- und agenderfeindlich, sowie sexarbeiter*innenfeindlich werden. Um aus dem Zuhören in den gemeinsamem Austausch miteinander zu kommen wird es nach dem erstem Vortragsteil das Angebot eines Kleingruppenaustausches zu verschiedenen praktischen Veränderungsfragen geben. Der Vortrag wird gehalten von der Initiative Schwarzer Wald. Mehr zu Initative auf schwarzerwald.blackblogs.org

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Anarchistisch/Antiautoritären Anti-Patriarchalen Wochen 2024 statt. Aufruf und Gesamtprogramm der Wochen gibt es auf: anarchynotpatriarchy.blackblogs.org.

1 Kapazitismus ist ein gesellschaftliche System in dem Körper, Bewusstsein und (sonstige) Fähigkeiten nach Normalitätsstandarts z.B. Intelligenz, körperliche Leistung beurteilt und Menschen, die von diesen abweichen ausgrenzt, unterdrückt und bestraft werden.

² Cis ist das Gegenstück zu trans*. Cis sind Menschen, die sich mit den ihnen bei der Geburt zugewiesen Geschlecht identifizieren.

³ Endo ist das Gegenstück zu inter*. Endo sind Menschen deren Körper bei der Geburt nach gesellschaftlichen, medizinischen Normen "eindeutige" vermeintlich "biologische männliche oder weibliche Merkmale" aufwies.

English

Feminists are time and again talking about consensus or the principle of consent, but when it comes to the state, this usually stops in German-speaking regions. The domination and coercion of the state is used as a political tool; those who do not want to submit to the state not only receive no support, but are often actively silenced in many feminist circles. Yet the state and patriarchy are inextricably linked. The talk analyzes patriarchy and its connection with the state and other forms of domination such as capitalism, colonialism and capacitism1 from an anarchist (anti-domination) perspective.
Patriarchy is understood as a multi-layered system of domination consisting of power relations, roles, institutions of oppression, values and behaviors and not simply „only“ as the domination of (cis² endo³) men over (cis endo) women. In addition to sexism, it is also about the domination and oppression of children, as well as anti-queer hostility and the compulsion to monogamy/“the two-people-romantic-relationship“. It will also be shown why it is no surprise that state feminists repeatedly become hostile towards trans, non-binary, intersex, agender folks and sex workers. After the first part of the talk, there will be an opportunity for small group discussions on various practical issues of change in order to move from listening to exchanging ideas.The talk will be given by the initiative Schwarzer Wald (black forest). More about the initiative at schwarzerwald.blackblogs.org

The event is part of the Anarchist/Antiautoritharian Anti-Patriarchal Weeks 2024. The call and entire program of the weeks is available here: anarchynotpatriarchy.blackblogs.org

1Capacitism is a social system in which the body, consciousness and (other) abilities are judged according to normality norms, e.g. intelligence, physical performance, and people who deviate from these are marginalized, oppressed and punished.

² Cis is the opposite of trans*. Cis are people who identify with the gender assigned to them at birth.

³ Endo is the counterpart with inter*. Endo are people whose bodies at birth, according to social, medical norms, had "unambiguous" supposedly "biological male or female characteristics" at birth.

 

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