Trotz Kritik will die Stadt Schwerte Flüchtlinge in einer ehemaligen KZ-Baracke einquartieren

Pünktlich zum Gedenken - so könnte man es sagen. Vor 70 Jahren, im Januar 1945, wurde am Rande von Schwerte im Ruhrgebiet ein Außenlager des KZ Buchenwald geschlossen.

Bis zu 700 Insassen mussten hier Lokomotiven der Reichsbahn ausbessern. Einige Gebäude wurden erhalten und unter Denkmalschutz gestellt. In manche zogen Firmen ein, in andere Künstlerateliers. In die ehemalige Baracke der Aufseher nun sollen in dieser Woche 21 Flüchtlinge einquartiert werden.

Bei der Unterbringung von Flüchtlingen greifen die Kommunen immer öfter auf Notlösungen zurück. In der nordrhein-westfälischen Stadt Schwerte soll nun eine ehemalige Außenstelle des Konzentrationslagers Buchenwald als Flüchtlingsunterkunft dienen. 21 Asylsuchende sollen in der früheren Aufseherbaracke des Lagers wohnen, wie die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" und die "Ruhrnachrichten" berichten.

Die Entscheidung der Stadtverwaltung löste heftige Kritik aus. Die Geschäftsführerin des nordrhein-westfälischen Flüchtlingsrates, Birgit Naujocks, verwies auf die NS-Vergangenheit des Gebäudes. "Die Pläne rufen böse Erinnerungen und unheilvolle Bilder hervor, sagte sie dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR). Flüchtlinge in einem ehemaligen KZ unterzubringen, halte sie für bedenklich. "Wir haben Verständnis dafür, dass mancherorts Notlösungen gefunden werden müssen", sagte Naujocks. Warum die Stadt jedoch nicht lieber Container als Wohnstätten für Flüchtlinge aufstelle, sei ihr unverständlich.

Todesstätte für 56.000 Menschen

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