[DD] Arne Schimmer abgezogen! (II)
Nach weiterer Sichtung des Materials veröffentlichen wir heute einige private Daten und Hintergründe des NPD-Funktionärs Arne Schimmer.
In einer Kurzbiografie, welche teilweise auch schon online auf der Seite der sächsischen NPD - Fraktion (https://www.npd-fraktion-sachsen.de/fraktion/abgeordnete/arne-schimmer/) nachzulesen ist, heißt es über Schimmer:
„Geboren ist Arne Schimmer am 04.07.1973 in München. Er ist konfessionslos und ledig. Sein Abitur machte er 1993 am Europa-Gymnasium in Wörth am Rhein. Im Dezember 1999 erlangte er den Abschluß als Dipl.-Ökonom an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Von 2000 bis 2001 arbeitete Arne Schimmer als Prüfungsassistent in einer Frankfurter Kanzlei und war hier unter anderem an der Prüfung des Jahresabschlusses der Dresdner Bank und der Commerzbank beteiligt. In den Jahren von 2001 bis 2003 arbeitete Schimmer als Redakteur der "Zeitschrift für das gesamte Kreditwesen" in Frankfurt/Main, in der er fachwissenschaftliche Aufsätze zu Fragen der internationalen Kapitalmärkte und der Kreditwirtschaft veröffentlichte. Von 2003 bis 2004 folgte eine Tätigkeit als freier Journalist und Lektor in Sachsen-Anhalt.
Seit Oktober 2004 wirkte Arne Schimmer als Parlamentarischer Berater der NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, wo er als Mitarbeiter unter anderem den Untersuchungsausschuß zur Sächsischen Landesbank mitbetreute. Von April 2007 bis zu seinem Einzug im September 2009 fungierte er als Pressesprecher der Fraktion.
Seit 1998 ist Arne Schimmer Mitglied der NPD. Hier arbeite er 1999/2000 im Bundesvorstand des Nationaldemokratischen Hochschulbundes mit und ist seit März 2007 Mitglied des sächsischen NPD-Landesvorstandes, wo er erst die Funktion des Landespressesprechers ausübte und nun das Referat Bildung betreut.“
Die oben erwähnte Lektoratstätigkeit von 2003 bis 2004 übte Arne Schimmer bei der Edition Antaios (heute Verlag Antaios) aus. Dabei lernte er den Geschäftsführer Götz Kubitschek besser kennen, mit welchem er bis heute freundschaftlich verbunden ist.(1) Recherchen, welche diesen Fakt schon 2017 belegten, können damit nochmals untermauert und die öffentliche Distanznahme Kubitscheks mehr als bezweifelt werden. (https://www.taz.de/!5374860/)
Familie Kubitschek ist aber keinesfalls der einzige Kontakt zur "Neuen Rechten", welchen Schimmer pflegt. So suchte das ehemalige Mitglied des sächsischen Landtags im November 2015 für Philip Stein (https://de.wikipedia.org/wiki/Philip_Stein_(Aktivist)) einen Briefkasten für dessen neuen Verein, wie aus einer Konversation mit Thomas Sattelberg (http://www.dnn.de/Region/Umland/NPD-plant-Party-zum-Geburtstag-des-Neonazi-Treffs-Haus-Montag-in-Pirna-Copitz) hervorgeht:
03.11.2015 21:35
Arne Schimmer: "Hallo Thomas, Philipp Stein sucht "einen Postkasten" für den Verlag, den er zu gründen beabsichtigt. Vielleicht wäre ja das Haus Montag in Pirna oder das Nebenhaus eine passable Adresse für ihn. Könnte er sich den primzipiell bei Euch anmelden? Gruß, Arne"
03.11.2015 22:48
Thomas Sattelberg: "Na klar."
Arne Schimmer: "Dann gebe ich ihm das mal weiter. Danke für die positive Auskunft!"
Arne Schimmer, der seinen zweiten Vornamen „Wolfgang“ gerne zu verschweigen scheint, gibt im April 2018 auf einem Formular zur Berechnung der Beitragshöhe der freiwilligen Kranken- und Pflegeversicherung ein monatliches Bruttoeinkommen von 900 € an. (2) In dieser Zeit ist er bereits als freier Publizist tätig und lebt, nach eigenen Angaben, unter anderem von Ersparnissen aus seiner Zeit als Landtagsabgeordneter. Am 29.05.2018 kündigte er seine Mitgliedschaft in der BKK PwC - Betriebskrankenkasse, da er einen Wechsel in die Künstlersozialkasse anstrebte. Das Schimmer vom ganz großen Geld zu träumen scheint, macht sein Interesse für das Handeln mit Aktien deutlich. Eigens dafür bestellte er Ratgeber, Newsletter und Programme. In der mit abgezogenen Laptoptasche ließen sich seitenweise mit Aktienkursen beschriebene Blätter finden. Die gefundenen Daten lassen allerdings keinen Rückschluss zu, ob der sonst so „finanzkritische“ Nazikader damit erfolgreich gewesen ist oder nicht. Ebenfalls in der Tasche war ein Ticket für das "Wave Gothic Festival" 2017 in Leipzig zu finden, welches Schimmer regelmäßig besucht wie alte Bilder beweisen. (3)
Größere finanzielle Engpässe hat er seit 2015 nicht zu befürchten, ein damals in seinem Besitz befindliches Haus in Rieden am Forggensee verkaufte er in jenem Jahr für 425.000 €. Die Hälfte der Summe bekam seine Schwester Ellen Schimmer (mindesten bis August 2016 wohnhaft in: Rektor-Forrestier-Straße 6, 55122 Mainz). Das Haus erbten beide im Jahr 2011 von ihrem verstorbenen Vater Dr. Reiner Schimmer, welcher ebenfalls aus seinem völkisch – nationalen Denken keinen Hehl machte. (4) Es lassen sich keine Belege für größere Ausgaben finden und weder das Trinken „düsterromantischer Bierchen“ mit René Despang noch der Besuch in „örtlichen Dark-Wave-Clubs“ sollten Schimmer allzu viel Geld gekostet haben.
Burschenschaftler
Schimmer ist seit seinem Studium Mitglied der Burschenschaft Dresdensia-Rugia zu Gießen, bei welcher er weiterhin Vorträge hält und "gute Freunde" mitbringt (hier ist auch der derzeitige NPD-Landesvorsitzende Jens Baur zu sehen). (5) Auch lässt sich neben einer sogenannten "Couleurkarte" (6) der Burschenschaft Carolina zu Prag in München auch ein Artikel, in welchem sich über die Zukunft der deutschen Burschenschaften ausgelassen wird, finden. (7) Auch scheint Schimmer gute Kontakte zu Matthias Müller zu pflegen (https://www.spiegel.de/lebenundlernen/uni/uni-giessen-ein-rechtsextremist-im-rcds-vorstand-a-449699.html), ein Mailkontakt zwischen ihm und Dieter Stein (Chefredakteur Junge Freiheit) lies Müller Arne Schimmer per Mail zukommen. Schimmer speicherte diese unter "Mülli_Brief". Sehr erhellend ist der Austausch zwischen Müller und Stein allerdings nicht.(8)
Doch zeigt dies nicht nur dass Arne Schimmer weiterhin eng mit der Burschenschaft verbunden ist, sondern auch das die deutsche Burschenschaft nach wie vor keine Probleme damit hat wenn bekannte Neonazis aktiv an ihren Aktionen teilnehmen.
Agitator
Privat hatte Arne Schimmer die Zugangsdaten zu den unterschiedlichsten rechten Facebookpropagandaseiten, so zum Beispiel "Plauen wehrt sich", "1. Mai in Wurzen", "Bundeswehr raus aus Afghanistan - holt unsere...", "Wir fordern: Schluss mit dem Multikulti.... " oder "Gauck - nicht mein Präsident". (9)
Autor
Die Tätigkeit als "freier Autor" übte er u.a für die Zeitschriften "Compact" (10), "National-Zeitung" (2016), "Gegenlicht", "Hier&Jetzt" und "Sezession" (2008) aus. Ob Arne Schimmer unter einem Pseudonym auch für andere Zeitschriften schrieb oder dabei "nur" als Lektor aktiv war kann nicht 100% nachgewiesen werden. Auf seinem Rechner lassen sich aber hunderte Artikel unterschiedlichster "Autoren" finden, welche er entweder in Word Datein kopierte oder selbst verfasste. Namen sind dabei u.a.:
- Kurt Koriath
- Jan-P. Thomas
- Karl Teutwald
- Sven Reuth
Facebookkommunikation
Vereinzelt konnten Gespräche, welche Schimmer über Facebook führte gesichert werden. Viel relevantes konnte dabei aber nicht festgestellt werden. Neben Verabredungen zum alljährlich stattfindenen Kameradschaftsabend nach der Demonstration am 17. Juni in Dresden, versuchte Schimmer sich als Anwaltsgehilfe von Peter Richter oder Experte der Darke-Wave-Szene gegenüber Matthias Faust.Allerdings bekam er auch von anderen NPD Politikern Screenshots von Konversationen welche sie über Facebook führten geschickt. So zum Beispiel von René Despang (Umfeld Freie Kameradschaft Dresden und ehem. NPD Dresden) und Alex Kurth (ehem. Die Rechte). Warum Schimmer im Besitz der Screenshots dieser Konversation ist, bleibt offen. (11, 12)
PEGIDA
Scheinbar versuchte die NPD Dresden zu Anfangszeiten PEGIDAS Einfluss auf die neue Organisation zu nehmen bzw pflegte sogar Kontakt zu jenen. Wie ein Autausch zwischen Schimmer und Rene Despang beweist:
02.03.2015 16:03
Schimmer: Hallo René, auf der "Pegida"-Seite bekommst Du unser Banner für unsere Kundgebung übermorgen wohl nicht unter? Gruß, Arne
Despang: Ich bin doch aber leider nicht im Orga Team von Pegida. Aber ich mache heute Mundpropaganda dafür
Wadokai Dresden
Am 22. September 2009 küdigte Arne Schimmer seine Mitgliedschaft im Karate Verein "Wadokai". 2. Vorsitzender dieses Vereins ist Eric Kaden (https://de.wikipedia.org/wiki/Eric_Kaden), ehemaliges Mitglied der mittlerweile verbotenen Wikingjugend und Autor im Winkelried - Verlag. Erst Ende 2018 veröffentlichte dieser in der "DVG -Deutsche Verlagsgesellschaft" (https://www.apabiz.de/archiv/material/Profile/Schuetz-Verlag.htm), unter dem Titel "Richard Walther Darré - Kommandeur der deutschen Bauernschaft", sein neustes "Werk".
Gesellschaft für freie Publizistik (GfP)
Nicht ganz überraschend hat Arne Schimmer auch Kontakte zur GfP. Auf seinem Rechner lies sich seine Laudatio auf Hans-Dietrich Sander finden. Welche Schimmer im jahr 2015 zu dessen Auszeichnung zur Ulich-Hutten-Medaille, welche jährlich von der GfP vergeben wird, hielt. Auch eine Einladung zu einer Veranstaltung im Raum Kassel / Zierenberg war auf dem Rechner zu finden. Eingeladen wurde von der Klosterhaus-Buchhandlung, welche sich selbst als Teil der GfP ausgibt (Margret Nickel, 37194 Wahlsburg, Klosterhof 4). (13)
Single
Im Jahr 2005 zog der langjährige Single Arne Schimmer alle Register, wollte sein Single dasein mit allen Mitteln beenden und schaltete eine Anzeige im Musikmagazin "Orkus": „Feurig darfst Du nur verkünden, was Du wirkend selbst bekennst. Herzen kannst Du nur entzünden, wenn Du selber brennst.“ (14) Ob die Anzeige erfolgreich war bleibt offen.
Schimmer muss, nicht erst seit der Sichtung seiner privaten und beruflichen Tätigkeiten, als Intellektueller der NPD bezeichnet werden. Seine Überschneidungen, inhaltlich aber auch privat, in die Szene der "Neuen Rechten", sind deutlich zu erkennen.
Arne Wolfgang Schimmer (Geb.: 04.07.1973)
Wohnhaft: Ermelstraße 13, 01277 Dresden
Tel.: 0170/1874207
Mail: ArnSchimmer@aol.com
IBAN: DE63 5105 0015 0140 1966 30
Krankenversicherungsnummer: L250317796