[RMK] Bericht 1.Mai Waiblingen

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Gestern fand – wie jedes Jahr – die Demonstration des DGB anlässslich des 1.Mai in Waiblingen statt.Anders als in den vergangenen Jahren gab es dieses mal einen organisierten, antikapitalistischen Block. Dieser wurde schon im Vorfeld kräftig beworben:

Antikapitalistische Frauen mobilisierten mit einem Transparent und Fahnen auf die Demo am 1. Mai, Aktivistinnen machten auf Leerstand in Backnang aufmerksam und auf der Korber Höhe wurden die Lügen der ArbeiterInnenfeinde von der AfD entlarvt. 5000 Flyer wurden unters Volk gebracht und viele Plakate fanden ihren Weg ins Stadtbild. Darüber hinaus gab es noch eine antikapitalistische Vortrags- und Diskussionsveranstaltung, bei der grundsätzliche Fragen abseits des politischen Alltagsbetriebs von GewerkschafterInnen und AktivistInnen geklärt wurden. Unten findet ihr die Links zu den Aktionen.

Etwa 150 Menschen beteiligten sich an der Demonstration, deutlich mehr als im Vorjahr. Etwa 70 Genossinnen und Genossen reihten sich in den antikapitalistischen Block ein, der mit lauten Parolen und aufeinander abgestimmten Transparenten für einen kämpferischen, ansprechenden Ausdruck sorgte. Gerufen wurde unteranderem „A-Anti-Anticapitalista“, „Was macht den Konzernen Dampf? Klassenkampf!“ oder „Glaubt die Lügen der Ausbeuter nicht, Rebellion ist gerechtfertigt!“. Die Seitentransparente ergaben gemeinsam mit dem Fronttransparent den Satz: „Antifa heißt Klassenkampf heißt Frauenkampf“. Damit wurde klar gemacht, dass am 1.Mai unterschiedliche Kämpfe zusammengeführt werden und wir an diesem Tag gemeinsam als Klasse kämpfen. Viele rote Fahnen, Schilder mit verschiedenen Botschaften und ein Hochtransparent mit dem Spruch „Rebellion ist gerechtfertigt!“rundeten den gelungenen Auftritt ab.

Bei der Auftaktkundgebung hielt die IG Metall Jugend eine kämpferische Rede, in der sie auf die Geschichte des ersten Mai eingingen, den Kapitalismus als System kritisierten und konkrete Auswüchse dieser Art zu wirtschaften anprangerte.

Als die Demonstration eine Brücke passierte entrollten KommunistInnen ein Transaparent mit der Losung „In die revolutionäre Offensive gegen die EU der Banken und Konzerne – für den Kommunismus“. Dazu entzündeten sie roten Rauch und eine Batterie. Spontan rief der antikapitalistische Block die Parole: „Alle zusammen in die Offensive – Kommunismus ist die Perspektive“.

Bei gutem Wetter und in bester Stimmung zog die Demonstration zum alten Postplatz. Es wurden durchgehend und laut Parolen gerufen, Fahnen geschwenkt und ein kleine Sprinteinlage sorgte für noch mehr Dynamik.

Auf dem alten Postplatz angekommen folgte die Rede des antikapitalistischen Blocks. Eine Genossin ging kurz auf die Auswüchse des kapitalistischen Systems ein, betonte die Zentrale Rolle betrieblicher Auseinandersetzungen im Kampf gegen den Kapitalismus ein und forderte politische AktivistInnen und GerwerkschafterInnen dazu auf, ihre Kämpfe zu verbinden und aufeinander zu zu gehen. Vor allem die Forderung „Bewegung in die Gewerkschaft und Gewerkschaft in die Bewegung“ zu bringen sorgte für Begeisterung bei den DemoteilnehmerInnen. Diese allgemeine Begeisterung wurde vom antikapitalistischen Block durch das koordinierte Abfeuern vieler Konfettikanonen und Fahnen schwenken zum Ende der Rede unterstrichen.

Nach der Zwischenkundgebung ging es noch zum Marktplatz durch die Altstadt. Auf dem Weg sang der antikapitalistische Block noch das Lied „Dem Morgenrot entegegen!“, auch viele GewerkschaftskollegInnen stimmten mit ein.

Nach der Demo in Waiblingen zog der Großteil des antikapitalistischen Blocks noch weiter zur kämpferischen, revolutionären 1.Mai Demo nach Stuttgart. Auch in Stuttgart konnte nochmal eigenständige Akzente gesetzt werden: Nach ankommen zog man als Sponti auf die Theodor-Heuss-Straße und reihte sich kollektiv in die revolutionären Demo ein.

Der 1.Mai 2019 in Waiblingen war ein großer Schritt Richtung Verbindung antikapitalistischer Politik mit gewerkschaftlichen Kämpfen. Die Aktionen im Vorfeld setzten sich mit verschiedenen Themen aus proletarischer Perspektive auseinander, die Diskussionsveranstaltung war mit circa 30 Leuten für eine Veranstaltung in Waiblingen sehr gut besucht. Es hat sich gezeigt: Die Bedingung für antikapitalistische Politik im Stuttgarter Hinterland sind ausgezeichnet. In solidarischer Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften werden wir auch in Zukunft die herrschende Verhältnisse kritisieren, uns als Klasse organisieren und unseren Beitrag für den Aufbau einer starken, antikapitalistischen Bewegung leisten.

 

Für ein rotes Hinterland!

In die antikapitalistische Offensive!

 

Frauen Mobiaktion: https://de.indymedia.org/node/31501

Antikapitalistischer Stadtrundgang in Backnang: https://de.indymedia.org/node/31573

Mobiaktion auf der Korber Höhe: https://de.indymedia.org/node/31722

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Rede Antikap Bündnis

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Liebe Genossinnen und Genossen,

ich spreche heute im Namen des antikapitalistischen Blocks zu euch. Wir haben uns als Bündnis anlässlich des 1. Mais zusammengefunden, weil uns eine Überzeugung eint: Der Kapitalismus hat keine Perspektive!

Der kapitalistische Markt zerstört unseren Planeten und verdrängt uns aus unseren Städten. Auf Grundlage dieser Art zu wirtschaften werden Frauen nach wie vor für gleiche Arbeit schlechter entlohnt als Männer, müssen dazu noch unbezahlte Hausarbeit leisten und werden dann noch von der Kultur- und Werbeindustrie oder irgendwelchen Perversen auf der Straße als willenlose Objekte dargestellt und auch so behandelt. Im Schatten dieser – leider – alltäglichen Auswüchse des Kapitalismus hat sich in den letzten Jahren eine bedrohliche, rechte Front aufgebaut. Die Rechten marschieren Richtung Macht. Egal ob in Anzug, Thor Steinar oder auch Uniform – sie alle eint das Ziel eines Deutschlands ohne „Ausländer“, Linke oder andere „Undeutsche“. An uns liegt es sie aufzuhalten!

Deshalb kämpfen wir an gegen den Rechtsruck, egal ob mit Blockaden oder in dem wir die Lügen der AfD vor unserer Klasse entlarven, wie im Vorfeld des 1. Mai auf der Korber Höhe. Wir kämpfen gegen Patriarchat und Lohnungleichheit, zum Beispiel beim internationalen Frauenstreik am 8. März. Deshalb haben antikapitalistische Frauen auch eine eigene Mobilisierungsaktion für unsere heutige Demo organisiert. Wir kämpfen auch gegen Verdrängung und für bezahlbaren Wohnraum. Deshalb haben wir einen Stadtrundgang durch Backnang unternommen, bei dem wir auf Leerstand aufmerksam gemacht haben und unsere antikapitalistische Perspektive unters Volk brachten. Doch wir sind uns bewusst, dass all diese scheinbar voneinander getrennten Probleme und Kampffelder eine gemeinsame Wurzel haben: den Kapitalismus!

Wir sind uns auch bewusst, dass wir den Kapitalismus nicht überwinden werden indem wir es uns ganz doll wünschen. Oder besonders radikal daher reden. Also sind wir alle auf unsere Art und Weise aktiv. Auch wenn jeder Kampf seine Berechtigung hat und sie letztlich alle auf einen grundlegenden Widerspruch zurückzuführen sind, ist es wichtig – gerade heute, gerade auf der Demo des DGB – deutlich zu machen, dass die direkteste und konkreteste Auseinandersetzung mit dem Kapital im Betrieb stattfindet.

Wir sind hier um euch, liebe Kolleginnen und Kollegen, zu zeigen, dass wir fest an eurer Seite stehen! Die Tarifrunde in der Metallbranche letztes Jahr hat es deutlich gemacht: unsere Gewerkschaft, unsere Klasse kann kämpfen und Erfolge erzielen. Doch da geht mehr. Traut euch mehr, als lediglich nur ein Stück vom Kuchen einzufordern, widersprecht der falschen Strategie der Sozialpartnerschaft und geht in die Offensive gegen die Chefetagen!

Manche werden jetzt sagen: Leicht gesagt von Außen! Deshalb unser Angebot: Lasst uns diese vermeintliche Trennung von „Innen“ und „Außen“ beseitigen!

AktivistInnnen! Falls ihr es noch nicht seid, werdet Gewerkschaftsmitglied! Informiert euch über die aktuellen Arbeitskämpfe und vor allem: werden auf der Arbeit aktiv! Wer erst nach Feierabend politisch ist, macht etwas verkehrt!

GewerkschafterInnen! Sprecht mit uns, stellt uns Fragen, kommt zu unseren Treffen. Auch wenn wir oft andere Aktionsformen und Schwerpunkte haben als ihr, so wollen wir doch alle das gleiche: ein besseres Leben für alle!

Lasst uns Bewegung in die Gewerkschaft und Gewerkschaft in die Bewegung bringen!

Mit vereinten Kräften können wir die Frauenhasser, Lohndrücker, Rassisten, Spekulanten – kurz – die Kapitalisten und ihre Freunde – auf den Müllhaufen der Geschichte werfen und eine Gesellschaft aufzubauen, die der Mehrheit dient.

Lasst uns gemeinsam als Klasse kämpfen! Beginnen wir heute damit. Für einen antikapitalistischen 1. Mai!

A – Anti – Anticapitalista!

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