(GÖ)
Der nachfolgende Redebeitrag, wurde bei der Ankunft des Demonstrationszuges am neuen Rathaus von den Autonomen Handwerk*_Innen gehalten. Da dieser über WIFI an die Übertragung ging, störte offensichtlich der Polizeifunk ab den Punkt, wo es durch eine Transpiaktion gegen Kriegstreiber, Hetzer und Rassisten kein Halten mehr bei diesen vermeintlichen Friedensstiftern gab und so wurde die Aktion dann in Peace Love and Happyness von der Polizei aufgelöst. Soviel zur gepriessenen Demokratie und Toleranz. Deshalb um diese Aktion nach außen hin inhaltlich zu vermitteln und auch nochmals für die anwesenden Personen*, die sich gefragt haben, was der scheiß soll, der Redebeitrag in Leseform und ohne Funkübertragungsstörung, weil die Headsets um der Anlage herum, quasi ein Magnetfeld bildeten und kein Signal mehr empfangen werden konnte.
Achtung Achtung und vor allem keinen schönen guten Tag an diese Demonstration und seine Führer!
Achtung Achtung, IGM und DGB, liebe Genossinnen und Genossen, Arbeiterinnen und Arbeiter der Rüstungs-, der Waffen- und Waffentechnikindustrie - werdet aktiv, tretet aus, bleibt der Arbeit fern, sofern Ihr sie nicht sabotiert.
Warum, das werden wir mit dem nun folgendem Redebeitrag kurz und knapp erklären.
Beschäftigte der Rüstungsindustrie werden überwiegend von der IG Metall IGM organisiert. Die Satzung der Gewerkschaft schreibt den Einsatz für Frieden, Abrüstung und Völkerverständigung vor. Ihr Dachverband – der Deutsche Gewerkschaftsbund DGB – fordert ebenfalls das Eintreten, für eine allgemeine und weltweit kontrollierte Abrüstung, für die Verwirklichung und Erhaltung des Friedens und der Freiheit im Geiste der Völkerverständigung. Innerhalb der IGM befasst sich insbesondere der Betriebsräte Arbeitskreis Wehrtechnik und Arbeitsplätze mit der Doppelrolle die Gewerkschaften in der Rüstungsproduktion einnehmen. Zum einen die Verpflichtung auf Frieden und Abrüstung und zum anderen die Verpflichtung zur Interessenvertretung der Beschäftigten der Branche, deren Arbeitsplatzsicherheit in erster Linie von der Nachfrage abhängt. Eine vermeintliche Lösung dieses Zielkonflikts bilden Rüstungskonversionen, also die Umstellung industrieller Rüstungsproduktion auf zivile Fertigung, deren Umsetzung auf Grundlage der Eigentumsverhältnisse schwierig bis unmöglich ist. Trotzdem wurde das Projekt Rüstungskonversion vor allem zwischen den 70er und 2000er Jahren durch verschiedene Initiativen von Betriebsrätinnen und Vertrauensleuten der IGM vorangetrieben und durch Forschungen begleitet. Spätestens seit den 2000er Jahren verschwanden derartige Projekte allerdings und die Rüstungsproduktion scheint seitdem kaum noch grundsätzliche Kritik durch die IGM Führung zu erfahren. Im Gegenteil häufen sich Aussagen von IGM Funktionärinnen, die zur Rüstungsproduktion und Rüstungsexportförderung aufrufen, um so die Arbeitsplätze in der Rüstungsindustrie zu bewahren. In Verbindung mit Aufrufen des DGB zu mehr Kooperation zwischen Militär und Gewerkschaften stellt sich die Frage, inwieweit die friedenspolitischen Forderungen der IGM und des DGB gesamt noch Aktualität besitzen. Und überhaupt dem Aufruf unter dem Motto, Applaus, Respekt, Solidarität und Demokratie in diesem Kontext, könnt Ihr euch schenken und selbstbeweihräuchern als das was es ist, struktureller Faschismus den Ihr, die IGM und der DGB mit zu verantworten haben. Mord, Totschlag, Vergewaltigung und Krieg, um es einmal beim Namen zu nennen. Ein Zeichen für Respekt, Solidarität und Demokratie, statt Postfaschismus und gegen Ausgrenzung und Rassismus zu setzen, wäre, wenn die Rüstungs und Waffenrelevante Arbeiterinnenschaft Ihre Arbeit niederlegen und sabotieren würde und damit handfeste Solidarität und Respekt allen Menschen auf der Welt verteilt zukommen lassen, für deren Leid sie mit zur Verantwortung zu ziehen ist. So aber, ist es einmal mehr nur eine selbstinszenierte Demonstration und Propaganda des bürgerlichen , nationalistischen Lagers.
Deshalb raus aus den kriegstreiberischen Gewerkschaften oder ohne wenn und aber Sabotage am Kriegsgerät, damit es anderswo keinen Schaden mehr anrichten kann. Für Solidarität, die nicht nur gehört und gezeigt wird, sondern dort ankommt, wo sie existenziell über Leben und Tod notwendig ist!
Wir schließen nicht mit den Worten Nie wieder Faschismus und Krieg, eher mit Stoppt den Faschismus und Krieg.
Einige Autonome Handwerkerinnen.