Antifaschistisches Gedenken wird weiter von der Stadt Burghausen ignoriert

Beindruckende Kundgebung und Gedenkmarsch in Burghausen an der Salzach zum 130 Geburtstag des Antifaschisten Alois Haxpointner 

 

Am 10. Juni fand in Burghausen eine Gedenkkundgebung und ein Gedenkmarsch anlässlich des 130 Geburtstages von Alois Haxpointner statt. Am Bichl sprachen dazu Max Brym ( Buchautor aus München) Jonas Volgger aus Burghausen sowie die Urenkelin von Alois Haxpointner Kati Wimmer aus Buchlohe. Anschließend fand ein Gedenkmarsch zum Friedof in Burghausen statt. Tafeln mit Originalzitaten von mutigen verstorbener Antifaschisten wurden gezeigt. Am Ende der Aktion legten Familienangehörige von Alois Haxpointner einen Kranz mit der Aufschrift – Nie wieder Faschismus-Nie wieder Krieg am Grab nieder. Gedacht wurde auch an andere Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime u.a. auch an den ehemaligen Bürgermeister von Burghausen Georg Schenk. Gefordert wurde eine Gedenktafel am Rathaus für mutige Antifaschisten, die sich am 9. März 1933 den Nazis entgegenstellten. Die Nazis wurden längere Zeit daran gehindert am Rathaus der Stadt Burghausen die Nazifahne zu hissen . Darunter befand sich der langjährige KZ-Häftling Alois Haxpointner, Heinrich Breu, Simon Vorburger, Peter Neudecker und viele andere. Der Burghauser Anzeiger berichtete dazu am 9. März. Am 9. Juni erschien im Burghauser Anzeiger nach monatelangem Schweigen eine Stellungnahme der Stadt Burghausen. Diese Stellungnahme ist von großer Ignoranz gezeichnet. Mit keinem Wort wird auf den Arbeiterwiderstand im roten Burghausen gegen die Nazis eingegangen. Stattdessen wird auf den KZ Friedhof in Burghausen verwiesen. Diese Gedenkstätte wurde von den US-Amerikanern eingerichtet. Des Weiteren wird auf die Gedenkstätte an der Napoleons Höhe bezüglich der Opfer der drei Kriege 1870-1871-1914- 1918-1939- 1945 hingewiesen. Dagegen ist nichts einzuwenden. Es ist auch nichts dagegen einzuwenden, wenn in Burghausen an die drei ermordeten Arbeiter der Wacker Chemie vom 28. April 1945 gedacht wird. Generell ist festzuhalten, dass die Stadt offensichtlich der Meinung ist, es wird schon genug gedacht. Grundsätzlich bleibt festzustellen, der Bürgermeister der Stadt Burghausen, will aus der Geschichtsaufarbeitung aussteigen. . Damit wird ein Ende der Geschichte verkündet. Es soll keine weitere Aufarbeitung des NS-Regimes in der Region und des mutigen Widerstandes speziell von Leuten wie Alois Haxpointner (er war 10 Jahre im KZ) mehr geben. Diese Stellungnahme ist keinesfalls hinnehmbar. Es geht darum, dem mutigen Widerstand besonders aus der Arbeiterschaft vor und nach 33 in der Stadt Burghausen zu gedenken. Dies geschieht im Burghausen seitens der Stadt überhaupt nicht. Völlig anderer Meinung war der Gewerkschaftssekretär Demenigo Huber aus Rosenheim von Verdi auf der 1. Mai Veranstaltungen Burghausen, in seinem Redebeitrag eine forderte er eine -Alois Haxpointner Straße- in Burghausen. Auf der Demonstration zu Ehren der Antifaschisten am 10. Juni in Burghausen waren Fahnen von Verdi und dem DGB zu sehen. Außerdem wird seitens der Stadt völlig ignoriert, dass es am Wöhrsee eine Gedenktafel für zu Tode gekommene Exschwimmer im Bad gibt. Der Text lautet-Für Deutschland gefallen-diese Diktion ist, wie zu hoffen ist dem Bürgermeister entgangen. Diese Gedenktafel ist offen faschistoid. Wir fordern eine Streichung der Bezeichnung und zusätzlich eine Gedenktafel für den ehemaligen Bademeister vom Wöhrsee Heinrich Breu welcher lange Jahre-Bademeister in Burghausen war und in der Nazizeit sieben Jahre zuerst im Gefängnis und anschließend im KZ leiden musste. Ein würdiges Gedenken an alle Antifaschisten ist nach wie vor nötig. Dazu wird es weitere Aktionen in Burghausen geben.

webadresse: 
Lizenz des Artikels und aller eingebetteten Medien: 
Creative Commons by-sa: Weitergabe unter gleichen Bedingungen