[De] Nazis in Dessau? - #jehtjarnich
Am 7. März 1945 bombardierten über 500 Lancaster-Bomber der britischen Royal Air Force die Stadt Dessau über Nacht mit mehr als 1700 Bomben. Dieser und andere Luftangriffe der Alliierten waren eine direkte Antwort auf den Vernichtungsantisemitismus und den völkischen Hass NS-Deutschlands. Dessau war während des deutschen Faschismus eine der Schlüsselpunkte für die Planung und Durchführung des systematischen Massenmordes an 7 Millionen Juden und anderen zahlreichen Minoritäten. Zyklon B, das Giftgas, das im KZ Auschwitz-Birkenau eingesetzt wurde, wurde durch die Zucker-Raffinerie GmbH in Dessau hergestellt. Dessau trägt eine schwere Schuld, von der die neuen Generationen die Pflicht haben, sie niemals vergessen zu lassen, an sie zu erinnern und dafür zu sorgen, dass sich die Geschichte nie wiederholt. Die Verklärung der Geschichte durch neue Nazis darf nicht einfach so hingenommen werden. Man muss sich ihr entgegenstellen, denn der Geschichte trotz aller Fakten zu widersprechen, das ist nicht kritisch, sondern dumm und ekelhaft braun.
Auch das Dessauer Ordnungsamt kümmert sich seit Jahren wenig darum, mit unseren und anderen Protesten gegen harte und gewaltbereite Rechtsextreme zu kooperieren. Man scherte sich stets kaum, wenn die geschichts-verklärenden „Trauermärsche“ durch die Innenstadt, zum Friedhof oder entlang der jüdischen Gemeinde zu Dessau marschierten. Auf Hilfe durch die Behörden hoffen wir also nicht und auch einem Teil der bürgerlichen Proteste und der Stiftung Bauhaus ging es lediglich um plumpe Lippenbekenntnisse, wie man vielmals in den Medien und vor Ort mitbekommen konnte. Davon lassen wir uns wenig beeindrucken und starten weiterhin unsere eigenen Aktionen.
Zum Faschisten-Auflauf sagen wir: #jehtjarnich!
9. März! 11 Uhr! Südbahnhof Dessau !
Mit Bezug auf unsere Demoregeln und unseren Aktionskonsens, weisen wir darauf hin, dass wir KEINE Nationalstaatsfahnen auf unseren Demonstrationen und Kundgebungen sehen wollen.
Der Jugendwiderstand und sich ihm zugehörig fühlende Gruppen/Einzelpersonen sind auf unseren Veranstaltungen ebenfalls unerwünscht.