Wie viele sind hinter Gittern
Zu den Beiträgen:
- Gespräch mit Rainer Löhnert aus der Forensik in Besburg-Hau
Rainer ist 61 Jahre alt und befindet sich seit über 36 Jahren in der Forensik, davon war er im letzten Jahr 86 Tage im Bunker.
Er war dort 23 Stunden allein in seiner Zelle, konnte da weder selbst auf die Station, noch allein auf den Hof gehen und durfte, als starker Raucher, auch nicht in seinem Verlies rauchen.
Ebenso bestand Besuchsverbot.
Obwohl seine Handschrift schlecht lesbar ist, wird und wurde ihm der Gebrauch einer Schreibmaschine weiterhin verwehrt
Jetzt ist seit dem 1.12. endlich aus dem Bunker. Allerdings hat er immer noch nicht normale Bedindungen und selbst bei verbalen Widerstand kann er wieder in Isolation kommen!!
Von der Anstalt wurde ganz offen gesagt, dass die „Isolation wirken“ müsse.
Seine Angehörige und Freund*innen machen sich deshalb große Sorgen um seine und Gesundheit. Rainer, der sich als Anarchist bezeichnet und viele Gefangene solidarisch unterstützt, war unterschiedlichsten Repressalien ausgesetzt. Er erklärte schon vor Jahren in einem Brief, dass er sich nicht sicher sei, ob er eine weitere Bunker-Isolation überstehen könne. .Was tun?
Wer ihm Briefe oder Karten schicken möchte – Briefmarken freuen ihn auch immer – adressiert das an: Rainer Löhnert, z. Zt. Haus 1, Station 1.2, Südlicher Rundweg 20A, 47551 Bedburg-Hau.
- 11 türkische Flüchtlinge sind in Athen zu jeweils 33 Jahren verurteilt worden und erkämpften ihre Freilassung bis auf eine Person durch einen unbefristeten Hungerstreik
Am 19. März 2020 wurde bei 26 Menschen türkischer Herkunft in Athen Razzien von der Polizei durchgeführt worden. Anschließend wurden 11 von ihnen unter dem Vorwurf der "Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung" verhaftet und jeweils zu 33 Jahren verurteilt.
Dagegen protestierten die 11 türkische Flüchtlinge in einem unbefristeten Hungerstreik.
Am 11. Januar 2023 wurden 10 von ihnen freigelassen. Es befindet sich nur noch Sinan Oktay Özen in Gefangenschaft. Die Gefangenen errangen also êinen Sieg nach 97 Tagen Hungerstreik.
Dazu ein Interview mit Leyla vom „Solidaritätskommitte für revolutionäre Gefangenen Bielefeld“
- Zu der Geschichte des Gefangenen Ahmad Sa’adat
Zum 14. Mal jährte sich die Verurteilung des inhaftierten Generalsekretär Ahmad Sa’adat von der Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP).
Er wurde am 25. Dezember 2008 zu 30 Jahren Haft in den Gefängnissen der israelischen Besatzung verurteilt, nachdem er 2006 gewaltsam aus dem Gefängnis der Palästinensischen Autonomiebehörde in Jericho entführt und der Leitung einer verbotenen Organisation sowie der “Aufwiegelung” beschuldigt worden war. Die PFLP wird, wie alle palästinensischen politischen Parteien und Widerstandsorganisationen, von den israelischen Besatzungsbehörden als “verbotene Organisation” eingestuft.
Trotz der Unterdrückung, die ihm und 4.750 anderen palästinensischen politischen Gefangenen aufgezwungen wurde, lässt er sich nicht zum Schweigen bringen.
Vom 14-23 Januar fand deshalb eine internationale Aktionswoche vom 14-23 Januar zur Befreiung von Ahmad Sa’adat und allen palästinensischen Gefangenen statt, die vom Gefangenennetzwerk Samidoun initiiert wurde.
Dazu wird eine Vertreterin von Samidoun befragt
Die Sendung wird wiederholt am den Dienstag, den 14.02. von 19:00-20:00 Uhr,
Donnerstag, den 16.02. von 11 -12 Uhr und von 22-23 Uhr.
Eine neue Sendung wird es am Dienstag, den 3.März 2023 von 19-20 Uhr geben
Zu empfangen nur per Livestream über: www.radioflora.de