Lärm gegen Google und seine Freund

Event Datum: 
Freitag, November 2, 2018 - 18:00
Stadt/Region: 
Lärm gegen Google und seine Freunde, vor und um das Umspannwerk in der Ohlauer Str- Berlin-Kreuzberg. Google zieht nun doch nicht ins alte Umspannwerk, um dort einen Google-Campus zu eröffnen, sondern die beiden „sozialen Unternehmen“ Betterplace und Karuna, die sich so von Google finanzieren lassen. Die Verantwortlichen von Google sind scheinbar davon überzeugt, in diesen die passenden Partner gefunden zu haben, um das Image des Konzerns, welches in den letzten zwei Jahren durch zahlreiche Proteste und Veröffentlichungen gegen den geplanten Google-Campus beschmutzt wurde, wieder reinwaschen zu können. Hinter der Fassade von vermeintlichem „sozialen Engagement“ versucht Google letztlich nichts weiter als das wirtschaftliche Kalkül des Unternehmens zu verstecken und sich als die ewig „Guten“ zu inszenieren.

Wo sich die breite Nachbarschaft und unterschiedlichen Gruppen und Individuen konsequent weigerten mit Google und Verantwortlichen zu verhandeln, haben die beiden sozialen Unternehmen klar Position bezogen und distanzieren sich unmissverständlich vom Kampf gegen Google, indem sie bedauern, dass Google nicht mit ihnen in das alte Umspannwerk einziehen wird.

 

Die Rollen von Betterplace und Karuna sind von Interesse, nicht dahingegend, was diese „sozialen Unternehmen“ konkret machen, sondern auf welche Weise eben solche „sozialen Initiativen“ dazu beitragen können Herrschaftsverhältnisse zu stabilisieren. In diesem Fall des Google-Campus, dass sie z.B. mit Google verhandeln, ihren Name versuchen reinzuwaschen und durch diese Strategie zusammen mit Google versuchen den Protest zu befrieden.

 

Allgemein spielen soziale Initiativen eine wichtige Rolle zum Erhalt des Status Quo. Sie bekämpfen lediglich symptomatisch die gesellschaftlichen Probleme, wie z.B. Armut und Obdachlosigkeit, und stellen damit die grundlegende Basis von Herrschaft und Machtverhältnissen nicht in Frage, welche verantwortlich sind für das Elend. Vielmehr legitimieren und unterstützen sie dadurch die bestehende Herrschaft und Unterdrückungsverhältnisse, indem sie soziale Konflikte befrieden und für die Herrschaft entschärfen. Eine Gesellschaft, die auf Macht, Eigentum, Hierarchisierung, Unterdrückung und Autorität basiert, erzeugt u.a. Armut, Rassismus und Entfremdung. Eine solche Gesellschaft stellt nicht das Individuum in den Mittelpunkt, sondern Geld, wirtschaftliches Interesse, Macht und den Erhalt von Herrschaftsverhältnissen.

 

Zurück zum Umspannwerk und der neuen Strategie von Google: Dass die beiden „sozialen Unternehmen“ mit Google verhandeln, ist dahingehend nicht völlig überraschend. Es zeigt und verdeutlicht die Konfliktlinie in Kreuzberg innerhalb des Kampfes gegen Google und der (Tech-)Herrschaft. Und gewiss wird Google zusammen mit seinen Freunden versuchen den sozialen Konflikt, der in Kreuzberg deutlich wurde und über Berlin hinaus sichtbar war, beizulegen. Aber wahrscheinlich haben die „klugen und allwissenden Köpfe“ nicht verstanden, dass sie ein großer Teil des Problem sind, da sie ein Teil der bestehenden Herrschaft sind. Alles geht weiter...

 

Nadelstiche gegen die Projekte der Herrschaft, ob in Berlin, im Hambacher Forst, oder anderswo auf der Erde.

 

Für die soziale Umwälzung des Bestehenden!

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