Solidarität

Event Datum: 
Dienstag, Oktober 23, 2018 - 07:30
Stadt/Region: 
Am 24. Juni 2016 fand eine Demonstration gegen Rassismus, Repression und Vertreibung statt. Während dieser Demonstration wurden gezielt Institutionen und Firmen, die an den bestehenden Verhältnissen beteiligt sind, angegriffen. Am selben Abend wurden 14 Personen verhaftet, denen eine Beteiligung an der Demonstration vorgeworfen wird. Davon sassen sieben Menschen mehrere Monate in Untersuchungshaft. Einige Wochen später wurde eine weitere Person eingesperrt. Im Verlauf des Verfahrens wurden weitere vier Personen vorgeladen und mitangeklagt.

Die Empörung gegenüber der stattgefundenen Gewalt gegen Sachen und gegen

anrückende Polizist*innen ist heuchlerisch. Gewalt beginnt nicht erst mit dem Werfen

von Steinen während einer Demonstration. Die Angriffe des 24. Juni 2016 stehen in

keinem Verhältnis zu den tausenden Menschen auf der Flucht, die entweder in Lagern und

Abschiebeknästen eingesperrt oder mit der perspektivlosen Situation innerhalb der

„Festung Europa“ konfrontiert werden. Wenn die Staatsanwaltschaft mit den Bildern der

gewaltbereiten Demonstrant*innen hetzt, dann geht es gleichzeitig darum, die Realität der

alltäglichen Gewalt aus den Köpfen der Menschen zu verdrängen.

Wir begrüssen es, dass sich Menschen selbstbestimmt und ohne zu fragen die Strasse

genommen haben, um sich gegen bestehende Unterdrückung aufzulehnen. Militanz

betrachten wir als ein Mittel, um direkt in Missstände einzugreifen und über einen rein

symbolischen Protest hinauszukommen.

Die Repression gegen diese 18 Menschen kann auf keinen Fall als alleinstehend

betrachtet werden. Denn Repression ist ein notwendiges Mittel, um das reibungslose

Funktionieren einer Gesellschaft, die auf enormen Ungleichheiten aufbaut, zu

gewährleisten. Menschen werden aufgrund ihres sozialen Status, ihres Aussehens, einer

widerständigen Praxis oder ihrer rechtlichen Situation diskriminiert, bestraft oder

eingesperrt. Diese repressiven Mechanismen dienen dazu, dass privilegierte Menschen

ihre Privilegien behalten und andere Menschen von diesen ferngehalten werden.

Repression ist kein Einzelereignis, sondern alltäglicher Bestandteil unserer Gesellschaft.

 

In einem Moment, in dem Medien und die Justiz versuchen, uns zu spalten, müssen wir

stärker denn je zusammenhalten und unsere Solidarität auf vielfältige Art und Weise

ausdrücken. Für uns spielt es keine Rolle, ob die Angeklagten schuldig sind oder nicht.

Wehren wir uns gemeinsam, trotz unterschiedlicher Ausgangslagen! Zeigen wir uns

solidarisch mit den Angeklagten vom 24. Juni 2016. Zeigen wir, dass unsere Solidarität

stärker ist als staatliche Gesetze und Repression.


 

24. Oktober

Prozessbeginn

Strafgericht 7:30 Uhr

Schützenmattstrasse 20

30. Oktober

Urteilsverkündung

Strafgericht 17:00 Uhr

Schützenmattstrasse 20


 

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