Terres et Communs | Treffen kleinbäuerlicher und ländlicher Kämpfe 26.08.-03.09. 2023 Bure (F-55)

Event Datum: 
Samstag, August 26, 2023 - 08:00
Stadt/Region: 
Im Spätsommer 2023 wird eine Begegnungs- und Widerstandsveranstaltung zum Thema kleinbäuerlichem Widerstand hier und global stattfinden, mit Austausch und Vernetzung rund um verschiedene Kämpfe der Täler, Berge und Wälder, die sich der Verwüstung des Lebendigen entgegenstellen. In einer Zeit, in der die Umwelt- und Sozialkatastrophe offen zutage tritt, ist es höchste Zeit, der Resignation gegenüber dem neoliberalen und kolonialen System entgegenzuwirken und kämpferische und kollektive Praktiken der Autonomie in ländlichen Gebieten hier und anderswo entstehen zu lassen. Wir laden alle ein, die sich für die Verteidigung des Boden und den Aufbau von Gemeingütern interessieren, denn diese Herausforderungen betreffen uns alle.

Unsere Idee ist es, in der Nähe des Atommülllagerprojekts CIGEO in Lothringen, wo wir leben, arbeiten und kämpfen, um eine wünschenswerte Zukunft in einer lebendigen Landschaft zu entwerfen, eine Zeit des Austauschs und der Mobilisierung zu schaffen. Landgrabbing, drohende Enteignungen und die irreversiblen Auswirkungen der geplanten Atommülldeponie müssen mit all unseren Mitteln bekämpft werden. Wir wollen mit euch ein großes, selbstverwaltetes Camp organisieren, durch das mit Vorträgen, Debatten, Erfahrungsaustausch, Festen und Workshops ein Höhepunkt erlebt werden kann, der das Teilen von Wissen und Können miteinander verbindet.

 

 Das kapitalistische Wachstumsmodell hat weniger als ein Jahrhundert gebraucht, um ein zuvor unbekanntes Klima- und Umweltchaos zu verursachen. Während sich Überschwemmungen und die Verwüstung ganzer Landschaften beschleunigen, eine große Zahl von Menschen gezwungen sind, zu fliehen, Ressourcenkriege eskalieren, Pandemien sich häufen und Hungersnöte in den Ländern des Südens anhalten, setzt der Westen weiterhin auf einen verheerenden neoliberalen Produktivismus, der die Hauptursache für diese Katastrophen bleibt. Unserer Ansicht nach hat die Geschichte gezeigt, dass es die Bäuerinnen und Bauern und die ländlichen Kämpfe waren, die den Weg für radikale Veränderungen im Konflikt mit dem Machtmonopol der Metropolen geebnet haben.

 

Daher halten wir es für wichtig, bei diesen Treffen Fragen wie Ernährungsautonomie, samenfestes Saatgut und Landgrabbing, über soziale und wirtschaftliche Modelle zu sprechen, die gegen das Wachstumsdogma entwickelt werden, sowie über kollektive Organisationen von Landarbeiterinnen und Landarbeitern ins Gespräch zu kommen. Über die feministische Emanzipation in unseren Kämpfen und im landwirtschaftlichen Kontext, über Tierausbeutung, über zukunftsweisende agrarökologische Produktionssysteme, die den Klimawandel mitdenken,Zugang zu Wasser und über viele andere Themen, die gemeinsam definiert werden müssen, zu diskutieren. Indem wir uns treffen und uns über unsere Praktiken austauschen, wollen wir neue kämpferische Strukturen und Verbindungen entstehen lassen, die unsere Solidarität zum Blühen bringen und die Sache der bäuerlichen und ländlichen Kämpfe voranbringen.

 

Wir laden euch ein, dieses Datum schon jetzt zu blockieren und zahlreich zum Treffen Ende August 2023 zu kommen, um im Kontext des Widerstandes gegen das geplante Atomklo in Bure, das die Zukunft der Region und darüber hinaus bedroht, zu debattieren, zu bauen und zu kultivieren. In einer Zeit, in der der Atomstaat AnwohnerInnen und lokale AtomkraftgegnerInnen enteignet und vertreibt, wollen wir zeigen, dass wir weiterhin entschlossen sind, mit all unseren Kräften zu kämpfen.

 

 Widerstand ist fruchtbar! Kämpfen wir für das Lebendige, hier und jetzt!

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