Nazis auf Sylt offensive entgegentreten - Immer noch!
Die Nazis der Partei "Die Rechte" hatten für den 30. Juli zu einer Demonstration auf Sylt aufgerufden. Nun ist bekannt geworden, dass die Faschos kneifen und nicht mehr nach Westerland mobilisieren. Zuallererst freut uns das natürlich. Wir sehen das als Resultat unserer erfolgreichen, antifaschistischen Mobilisierung. Vermutlich ist den Faschist*innen klar geworden, dass sie keinen Meter weit marschieren werden und vermutlich nicht einmal aus dem Bahnhof herauskommen. Das zeigt wieder einmal: Antifa ist notwendig und Antifa wirkt.
Wir haben uns dazu entschlossen, dennoch weiterhin für unsere angemeldete Gegenkundgebung zu mobilisieren und diese auch wie gehabt am 30.7. um 13 Uhr am Bahnhof Westerland durchzuführen. Dafür gibt es eine Reihe von Gründen: Zuerst einmal ist Christian Worch, der Anmelder der Nazidemo und einschlägiger, langjährig bekannter Neonazi, dafür bekannt, mit An- und Abmeldungen von Versammlungen Verwirrung zu stiften. Das hat er zum Beispiel auch am 1. Mai 2020 in Hamburg-Harburg gemacht: Erst eine Demonstration anmelden, was viel Arbeit von linken Gruppen gebunden hat, die diese natürlich verhindern wollten, dann einfach nicht auftauchen. Wir halten es deshalb zwar nicht für wahrscheinlich, aber immerhin für möglich, dass die Abmeldung der Naziveranstaltung ein Trick ist, der antifaschistische Mobilisierung beeinträchtigen soll, um gegebenenfalls kurzfristig eine neue Demonstration anzumelden. Wir werden darauf vorbereitet sein und rufen gleichzeitig alle Antifaschist*innen auf, darauf zu achten, ob Worch oder sonst jemand an anderen Orten versucht, eine Ausweichveranstaltung zu starten. Falls das passiert ist klar: Auch diese werden wir gemeinsam verhindern. Des weiteren kommen bei weitem nicht alle Nazis auf Sylt von außerhalb. In den letzten Wochen kam es zu Übergriffen durch Neonazis auf Punks auf der Insel und es wurden immer wieder Menschen in szenetypischer, rechtsradikaler Kleidung gesichtet. Zuletzt auch bei der Demonstration unserer Freund*innen des Bündnisses "Wer hat, der gibt". Die Faschos haben sich auf Sylt viel zu lange sicher und ungestört gefühlt. Für uns kein Zufall: Faschismus und Kapital gehen seit jeher Hand in Hand. Da wundert es nicht, wenn sich auf der Insel der Reichen mehr über einige Punks in der Fußgehendenzone mokiert wird, als über klar erkennbare Neonazis. Es gibt kein ruhiges Hinterland! Nicht für Nazis und andere Menschenfeind*innen und auch nicht für die Bonz*innen auf Sylt. Nazis zu nerven, zu blockieren, sie anzugreifen, gilt es an jedem Tag auch ohne besonderen Anlass. Wir bleiben deshalb dabei: Am 30.7. Nazis offensiv entegegentreten! Außerdem empfinden wir unsere Kundgebung als gute Möglichkeit, weiterhin linksradikalen Protest nach Sylt zu tragen. Wir lehnen nicht nur Faschismus ab, sondern auch den Kapitalismus, der den Nährboden für rechte Ideologien darstellt und der Orte wie Sylt möglich macht. Dort wird die krasse Ungleichheit der Menschen in der BRD beinahe karikaturesk illustriert. Eine weitere Demo, die darauf hinweist, dass die Realität der Millionär*innen auf Sylt eben keine Normalität ist, sondern dass der Reichtum, der auf dieser Insel zur Schau gestellt wird, nur durch die Ausbeutung der Arbeit der lohnabhängigen Menschen ermöglicht wird, kann nicht schaden. Wir bleiben deshalb auch am 30.7. unbequem für alle Reichen und erinnern sie daran, dass wir nicht vergessen, wo ihr Geld herkommt. Nämlich von unser aller Arbeit. Wir bleiben widerständig und unbequem. Sollten die Neonazis tatsächlich nicht auftauchen, laden wir alle Antifaschist*innen dazu ein, darauf mit uns am Strand in Westerland anzustoßen. Ob Billigschampus, Limo oder Dosenbier ist uns dabei herzlich egal. Alerta Antifascista! Das Plenum des Schwarz-Roten 1. Mai Mehr Infos: www.twitter.com/anarchyinhh