Stralsund: Gerücht bestätigt – NPD-Aufmarsch zum Jahrestag der Bombardierung der Hansestadt
Seit einigen Wochen macht das Gerücht über einen NPD-Aufmarsch in Stralsund die Runde. Nun hat die neofaschistische Partei die sprichwörtliche Katze aus dem Sack gelassen und ruft offiziell zu einem Fackelmarsch am 11. Oktober in der Hansestadt auf.
Als Anlass dient der NPD der 70. Jahrestag der Bombardierung Stralsunds am 6. Oktober. 1944 hatten mehrere hundert US-Bomber die Stadt angegriffen. „Gegen das Vergessen der Bombardierung Stralsunds sowie gegen die aktuelle NATO-Aggressionspolitik findet […] ein Gedenk- und Trauermarsch mit Fackeln in der Hansestadt Stralsund statt.“ heißt es auf der Facebookseite der NPD in MV.
Die alte Laier: Angst schüren und Täter_innen in Opfer umdeuten
Immer wieder wollen Nazis mit Aufmärschen im Land für ihr reaktionäres Weltbild werben. In diesem Fall wird die Angst vieler Menschen vor einem Krieg in Osteuropa dazu benutzt, die deutschen Verbrechen im Zweiten Weltkrieg zu relativieren und gleichzeitig die Verursacher_innen dieses Krieges – mit millionenfachen Massenmord an Jüd_innen und anderen Minderheiten sowie politisch Andersdenkenden – als Opfer zu inszenieren.
Die Bombardierung Stralsunds wäre nicht geschehen ohne das Anzetteln des Zweiten Weltkriegs des Deutschen Reiches. Die Bombardierungen englischer Städte wie Coventry, Manchester und London durch die deutschen Luftwaffe als direkter Auslöser für britische und US-Bomberflotten wird von der neofaschistischen Szene bewusst ausgeblendet.
Die NPD hat keine Antworten auf die gesellschaftlichen Probleme in der Ukraine und in Deutschland. Im Gegenteil: sie profitiert von der Angst der Menschen vor einer ungewisse Zukunft. Nazis haben deshalb auch kein Interesse an der Lösung des Ukraine-Konflikts, auch ist ihre eigentliche Kritik an der NATO nicht in der aggressiven Politik dieses militärischen Bündnisses begründet. Das Fehlen einer unumschränkten Führungsrolle Deutschlands in der NATO ist der eigentliche Kern ihrer Missbilligung.
Wann, wie und wo?
Die NPD will sich am 11. Oktober um 17 Uhr 30 auf dem Parkplatz in der Bahnhofsstraße treffen. Lassen wir die Nazis nicht alleine mit ihrer Trauer und geben wir ihnen einen Grund zum weinen. Kommt nach Stralsund und protestiert gemeinsam mit anderen gegen die reaktionäre und menschenverachtende Hetze der NPD! Informiert euch regelmäßig und achtet auf weitere Ankündigungen!
Keinen Fußbreit den Faschist_innen! Die NPD in Stralsund stoppen!
Naziaufmärsche blockieren ist unser Recht!