Feministisches Aktionswochenende
Seien es die #Metoo Debatte oder die Demonstrationen am in Kandel von selbstnannten Frauenkämpfer_innen. Die Diskussion um Feminismus ist aktueller denn je.
Die #Metoo Debatte hat das Thema Sexismus in die Gesellschaft getragen und einen großen Diskurs über übergriffiges Verhalten von Männern in Machtpositionen ausgelöst. Gleichzeitig wagten viele Frauen* den Schritt, in den sozialen Medien Erfahrungsberichte zu sexuellen Übergriffen und Vergewaltigungen zu verfassen. Zu oft wurden diese Erfahrungsberichte kleingeredet oder relativiert.
In Kandel gingen 3.3.2018 4000 Menschen, der politischen Rechten angehörig, von AfD bis hin zu offenen Faschist_innen auf die Straße, um ihre rassistische Propaganda unter dem Deckmantel der Frauenrechte zu propagieren. Gleichzeitig vertritt das rechte Spektrum ein veraltetes Familien und Frauenbild. So will, nur als Beispiel, die AfD Gelder für alleinerziehende kürzen und Abtreibungen kriminalisieren.
Wir werden vom 4.5. bis 6.5. ein feministisches Aktionswochenende veranstalten, um die aktuellen Debatten aufzugreifen und zu beeinflussen. Denn die #Metoo Debatte war nur ein kleines Ausbrechen aus einem strukturellen Problem, das als ganzes angegriffen werden muss. Des Weiteren wollen wir uns nicht von Rassist_innen, die behaupten, dass sie für unsere Frauen kämpfen würden, vorschreiben lassen was Feminismus ist und wie dieser auszusehen hat.
Dabei ist allein die Aussage „unsere Frauen“ besitzergreifend und reduziert die Frau zu einem Objekt, das vor Vergewaltigungen durch nicht „deutschstämmige“ Männer beschützt werden müsse. Die Doppelmoral zeigt sich spätestens, wenn angesprochen wird, dass dies ein gesamtgesellschaftliches Problem ist, dann werden Übergriffe durch vermeintlich Deutsche relativiert: sie wollte es ja so, was zieht sie sich so an…
Gleichzeitig werden wir die Debatte um eine queere Perspektive erweitern, das bedeutet wir stellen uns gegen eine klassische Einteilung in Mann und Frau, unterstützen Trans und Inter-Menschen, solidarisieren uns mit allen Lesben, Schwulen und Bisexuellen und den damit verbundenen Kämpfen.
Deswegen findet für euch am 4.5. im Falkenkeller um 19 Uhr einen Vortrag zum Thema „total liberation“ statt. Anschließend wird es ein Kontert geben.
Am 5.5. startet um 15 Uhr unsere Demo „Ausbrechen statt Aushalten“ mit lautem Protest, spannenden Redebeiträgen und guter Musik. Wir werden hier patriarchale Strukturen und das Konstrukt von Geschlechtern angreifen.
Am gleichen Abend gib es zum Abschluss um 18 Uhr ein Vortrag zum Thema „Beziehungsanarchie“. Am So. den 6.5. wollen wir das ganze mit einer Lesung und Diskussionsrunde abschließen. Vortrag und Lesung findet an diesen beiden Tagen im Falkenkeller (Ziegelländerweg 3, Oberer Donauturm) statt.
Für einen antirassistischen, queeren Feminismus! Feuer und Flamme dem Patriarchat!