Banneraktionen „Feministisches Templin“

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Banner „Patriarchat abfackeln“

Anlässlich des feministischen Kampftags gab es im Raum Templin eine Reihe von Aktionen. Im Folgenden die Pressemitteilungen an die Lokalzeitung.

8. März 2022

 

In der Nacht vom 7. auf den 8. März 2022 wurden am Marktplatz von Templin zwei politische Banner befestigt. Dies geschah anlässlich des Weltfrauentags, an dem weltweit auf Unterdrückung durch Geschlecht aufmerksam gemacht wird. Zu der Aktion bekennt sich die Gruppe „Feministisches Templin“ in einer Presseerklärung. Darin erläutert die Aktivistin Rosa: „Auch in Deutschland verrichten Frauen die meisten unbezahlten Sorge-Tätigkeiten. Deshalb fordern wir: ‚Gleiches Geld für gleiche Arbeit‘ und rufen zum Streik gegen patriarchale Ausbeutung auf.“ „Patriarchat“ meint eine Gesellschaftsform, in der Männlichkeiten höherwertig sind. Marie aus der Gruppe ergänzt: „Geschlecht ist ein System, das Menschen aufgrund biologischer Unterschiede in zwei Zwangskategorien und die dazugehörigen sozialen Rollen einordnet. Dabei ist die menschliche Biologie wesentlich komplexer, als es in diesem System angenommen wird und die beiden Zwangskategorien bilden nicht annähernd die Vielfalt menschlichen Erlebens ab.“ Die Gruppe schließt mit der Forderung: „Wir rufen Menschen aus Templin dazu auf, feministische Stammtische zu gründen und durch einen organisierten Sorgestreik dem Patriarchat den Kampf anzusagen.“

 

Banner 1

8. März
Queerfeministischer
Kampftag!

 

Banner 2

Gleiches Geld
für
gleiche Arbeit

Streiken gegen patriarchale Ausbeutung!

 

9. März 2022

 

In den frühen Morgenstunden des 9. März befestigte „Feministisches Templin“ ein politisches Banner mit der Aufschrift „Patriarchat abfackeln“ auf dem Kirchvorplatz an der Martin-Luther-Straße. Die Aktivistin Lena erklärt: „Mit unserer Aktion machen wir auf die strukturelle Unterdrückung durch Geschlecht aufmerksam, die seit Jahrhunderten von Institutionen wie der Kirche aufrecht erhalten wird.“ Die Gruppe zitiert Martin Luther, dessen Sexismus in der Kirche größtenteils unwidersprochen bleibt: „Weibern mangelt es an Stärke und Kräften des Leibes und am Verstand.“ (Martin Luther)

Bereits zum Weltfrauentag am 8. März prangerte die Gruppe die ungleiche Verteilung unbezahlter Sorgetätigkeiten in der Gesellschaft mit zwei politischen Bannern auf dem Templiner Markt an. Die Aktivistin Marie ergänzt zur neuesten Aktion: „Jeder Tag ist feministischer Kampftag. Es reicht nicht, sich einmal im Jahr mit Unterdrückung durch Geschlecht zu beschäftigen. Wir kämpfen weiter!“

 

Banner

Patriarchat
abfackeln

 

9. März 2022 (again)

 

Das dritte Mal innerhalb von zwei Tagen war die Gruppe Feministisches Templin im Raum Uckermark aktiv. An der Brücke auf der alten Draisinenstrecke zwischen Templin und Fürstenberg befestigte sie insgesamt drei politische Banner. „Feminist*innen am Werk – von Templin bis Fürstenberg“ und „Jetzt sind wir am Zug“ ist auf den Transparenten zu lesen. Die Aktivistin Rosa erklärt:“Wir unterstützen die Ideen zur Wiederaufnahme der Zugstrecke Templin – Fürstenberg. Ein Ausbau des ÖPNV kommt insbesondere nicht-männlichen Personen zugute.“

Die Debatte um eine Erweiterung der Linie RB64 bis nach Fürstenberg kam in den letzten Wochen nach dem Verkauf der Grundstücke an eine Rückbaufirma auf. Aktivistin Lila ergänzt: „Durch einen Ausbau des ÖPNV werden nicht-männliche Personen genauso wie alle anderen Personen mit geringem Einkommen unabhängiger in ihrer Mobilität, und sind weniger auf den motorisierten Individualverkehr angewiesen.“

Für die nächsten Wochen kündigte die Gruppe weitere Aktionen an.

 

Banner 1 und 2

Feminist*innen am Werk – von Templin bis Fürstenberg

 

Banner 3

Jetzt sind wir am Zug

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