„Polizeiliche Videoüberwachung in Köln-Kalk – Info und Kritik“
„Polizeiliche Videoüberwachung in Köln-Kalk – Info und Kritik“
Freitag, 28.01.2022
19 Uhr im Saal des Naturfreundehauses
Kapellenstraße 9a, Köln-Kalk
In den dollen Tagen, auch Karneval genannt, plant die Polizei Köln ihre nächste Ausweitung der Kameraüberwachung nun in Köln-Kalk. Einigen von euch sind möglicherweise die neuen Kameramasten im Bereich Bahnhof Trimbornstraße, Kalker Hauptstraße und Kalk Mülheimer Straße
aufgefallen, das Polizeipräsidium Köln installiert an diesen Masten 26 Überwachungskameras um den öffentlichen Raum rund um die Uhr zu überwachen.
Bei der Videoüberwachung öffentlicher Räume geht es vor allem um die Kontrolle von allem, was stören könnte. Der unmittelbare Zweck ist die Aufwertung der Einkaufsmeilen und Stadteile als Mittel der Standortkonkurrenz der Städte. Dazu werden innerstädtische Räume von ‚unansehnlichen Gestalten‘ gesäubert. An diesen Verdammten der Städte interessiert nicht, warum sie unansehnlich aussehen oder was sie in den jeweiligen Räumen tatsächlich vorhaben. Dass sie so aussehen, wie sie es tun, reicht zu ihrer Ausgrenzung völlig aus. Auf sie soll kein direkter Einfluss im Sinne einer Sozialpolitik genommen werden, stattdessen reicht es, wenn sie ihre ‚Unansehnlichkeit‘ dort zur Schau tragen, wo es niemanden oder zumindest nicht den Einzelhandel stört.
Das Fehlen jedweder sozialdemokratischen Sozialpolitik in der Debatte um Kameraüberwachung und ‚Sicherheit‘ ist kennzeichnend für das heutige Regime ausgrenzender Politik gegen die Verdammten der Städte. Das sichtbare Problem der Obdachlosigkeit erregt keine Frage mehr nach einer ‚sozialen Wohnungspolitik‘. Der Drogenkonsum erscheint nicht länger als Ausdruck der bedrängten Gestalten in einem brutalen kapitalistischen Konkurrenzwettbewerb, dem mit der Entkriminalisierung des Drogenkonsums und gesundheitssichernden Druckräumen sowie sozialpolitischen Integrationsmaßnahmen zu begegnen sei.
Der überdröhnende Sicherheitsdiskurs verdrängt zunächst in den Debatten jeden reformistischen Ansatz zu einer Lösung von sozialen Problemlagen, um sodann die brutale Vertreibung der Armen aus den Städten voranzutreiben
Nach unseren Informationen soll die Inbetriebnahme um Karneval herum abgeschlossen sein, daher möchten wir (www.kameras-stoppen.org & www.subversive-theorie.de) euch zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung zum Thema Kameraüberwachung und Widerstand einladen.
Zusätzlich bieten wir eine Online-Teilnahme an, über welche auch Fragen
und/oder Diskussionanregungen eingebracht werden können. Mehr
Informationen zu der Veranstaltung findet ihr auf kameras-stoppen.org[0].
Wendet euch bei weiteren Fragen oder Anregungen an mich oder an
Subversive Theorie und Kameras Stoppen Köln