Trauerzug

Event Datum: 
Sonntag, Dezember 5, 2021 - 12:00
Unsere Wunden und Verluste sind riesig: Leute verlieren ihre Wohnungen, Kieze ihre Nachbar:innen, Menschen ihr Leben. Zelte werden abgeräumt und von der BSR entsorgt, selbstorganisierte und unkommerzielle Projekte rausgeschmissen, Strukturen vernichtet, Existenzen zerstört. Täglich erleben wir, dass uns mit bürokratischer, kapitalistischer und staatlicher Gewalt genommen wird, was wir zum Leben brauchen. Die Wut ist groß – aber auch die Trauer über die, die nicht mehr da sind und über das, was nicht mehr da ist.

Wir haben in den letzten Jahren zu viel verloren

Unsere Wunden und Verluste sind riesig: Leute verlieren ihre Wohnungen,
Kieze ihre Nachbar:innen, Menschen ihr Leben. Zelte werden abgeräumt
und von der BSR entsorgt, selbstorganisierte und unkommerzielle Projekte
rausgeschmissen, Strukturen vernichtet, Existenzen zerstört. Täglich
erleben wir, dass uns mit bürokratischer, kapitalistischer und
staatlicher Gewalt genommen wird, was wir zum Leben brauchen. Die Wut ist
groß – aber auch die Trauer über die, die nicht mehr da sind und
über das, was nicht mehr da ist.

Was diese Verluste umso schmerzhafter macht ist die Tatsache, dass die
meisten von ihnen vermeidbar gewesen wären: Durch ein Grundrecht auf
Wohnen, durch eine menschenwürdige Bleibe für Alle, durch ein Recht auf
Selbstbestimmung fernab von bürokratischer Herrschaft. Wenn Wohnraum
keine Ware wäre! Wir haben so viele und unterschiedliche persönliche
Geschichten zu erzählen, aber alle sind Teil einer zusammenhängenden
Gesamtscheiße namens Kapitalismus. Aber Kapitalismus ist kein Schicksal,
sondern ein krisenhaftes System, das sich mit jedem Tag, der vergeht,
seinem Ende nähert.

Unsere Wut bringen wir immer wieder zusammen auf die Straße, mit der
Trauer sind wir zu oft allein. Warum? Wie die Wut kann auch die Trauer
Menschen verbinden. Gemeinsam zu trauern kann neue Kraft geben!

Wir wollen diese Trauer sichtbar machen! Wir wollen durch die Straßen
ziehen und von den Menschen erzählen, die wir verloren haben und von den
Orten die uns fehlen. Ob leise oder laut, wütend oder nachdenklich, mit
Geschichten oder Musik – all das wird an diesem Tag Platz haben.
Unsere kollektive Trauer ist ein Zeichen für jede*n von uns - „wir sind
füreinander da!“
- und zugleich ein politisches Signal: „Wir sind
viele! Wir sind traurig, aber nicht ohnmächtig! Wir sind vernetzt und
miteinander solidarisch!“

Der Trauerzug beginnt am 5.12.21 um 12 Uhr an der Warschauer Brücke
(Nordseite) und endet an der Rummelsburger Bucht in der Kynaststraße.

Keine*r ist vergessen!

Kontakt: trauerzug@riseup.net

Bilder: 
webadresse: 
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