[B] - Rückblick auf die Verteidigung der Rigaer 94
Kleines Statement von autonomen Menschen zu ihren Erfahrungen und ihrer Einordnung der militanten Verteidigung der Rigaer 94
Danke für jede Unterstützung in den letzten Wochen. Besonders für die letzten 2 Tage, bei der Vorbereitung und im kollektiven Kampf gegen unseren gemeinsamen Feind. Es waren die intensivsten Tage des Kampfes, die wir uns hätten vorstellen können. Tage die die Pläne von Staat und Kapital in eine Katastrophe verwandelt haben. Eine wichtige Erinnerung an uns selbst, unser Kollektiv und unsere Unterstützer*innen, wie wichtig unsere Netzwerke, unsere solidarische Infrastruktur und Selbstorganisation sind.
Mit der Verteidigung der Nachbarinnenschaft gegen den Aufbau der roten Zone angefangen haben wir die richtigen Schlüsse aus den Aggressionen von Staat und Immobilienwirtschaft gegen die Menschen, die in dieser Stadt leben, gezogen. Die Errichtung von Gefahrengebieten und Roten Zonen, in denen die Menschen zu einfachen Zielen für die Bullen werden um eine Atmosphäre der Isolation und Angst zu erschaffen, ist zur Normalität in dieser Stadt der Reichen geworden. In den letzten Jahren gab es viele Momente, an denen wir, auf die der Staat zielte, dazu verdammt waren in beinahe stillem Protest an den Hamburger Gittern zu stehen, bewacht von einer militarisierten Polizei. Wir erinnern uns an die Räumung der Ohlauer Schule in Kreuzberg, die Räumung des Kiezladens Friedel54 und all der anderen Projekte wie Syndikat, Meuterei und unsere Nachbarinnen der Liebig34. Dies kann nicht mehr toleriert werden – die Menschen müssen sich erheben!
Mit der nötigen Konsequenz haben wir es daher alle zusammen über 48 Stunden geschafft, lokal und dezentral offensiv auf die Straße zu gehen und unsere Strukturen und Ideen militant zu verteidigen und Druck auf unsere Feinde aufzubauen, bevor sie überhaupt ihre repressive Operation starten konnten. Wir haben uns dazu entschieden nicht darauf zu warten, dass die Lakaien des Staates wieder eine Zone aufbauen, in der sie ohne probleme autonome Strukturen und rebellische Nachbar*innenschaften ins Visier nehmen können. Darum wurde eine autonome Zone um die Rigaer 94 zu einer Stunde errichtet, in der die Cops sie nicht erwartet hätten. Die Straßen wurden zusammen mit vielen Menschen abgeriegelt und eine lange Zeit wurden die Barrikaden mit den Mitteln der autonomen Bewegung verteidigt. Bis zum Einsatz von von schwerem technischen Gerät, einem Räumpanzer und zwei Wasserwerfern waren die Cops nicht in der Lage in unsere Straße einzubrechen. Lasst uns diese Ereignisse als einen Vorschlag an alle Menschen in und außerhalb der Metropole verstehen, die anstehenden Angriffe zu beantworten. Nicht nur gegen die Rigaer 94, sondern auch gegen die Köpi, alle bedrohten Projekte und unsere Ideen, sowie jede staatliche Attacke und seine bloße Präsenz.
Aber der staatliche und kapitalistische Krieg sind noch nicht vorbei. Nicht nur werden sie einmal mehr versuchen die Rigaer 94 anzugreifen, sondern auch jede einzelne Struktur und jedes Individuum, die alltägliche gegen diese erstickte Gesellschaft kämpfen. Wir sollten uns weiter organisieren und unsere solidarischen Netzwerke ausweiten. Wir rufen dazu auf die Kämpfe nicht nur im Nordkiez zu intensivieren und die Kontinuität dieser rebellischen Nachbarschaft zu stärken, sondern auch dezentral in jeder Ecke dieser Stadt.
Lasst uns alle zusammen weiter gegen die Stadt der Reichen kämpfen. Bis jeder Plan von Staat und Kapital zu Asche wird!
Freundinnen und Gefährtinnen der Rigaer 94
Quelle: De.squat.net