Demonstration: Tag der Befreiung vom NS-Regime an der Macht

Am 8. Mai 2021 jährt sich der Tag der Zerschlagung des verbrecherischen Nazi-Regimes zum 76. Mal. Aus diesem Anlass halten wir es für notwendig

mit einer Demonstration einerseits an die historische Bedeutung dieses Jahrestages feiernd und feierlich zu erinnern und andererseits deutlich zu machen, dass es in Deutschland immer noch gefährliche neofaschistische und neonazistische Strukturen und damit einhergehende Gewalt gibt. In den  76 Jahren seit 1945 sind rechte Ideologien nie vollständig verschwunden. Viele Menschen sind heute wie damals in ihrem Alltag  Rassismus, Sexismus, Ableismus, Antisemitismus, Klassismus und anderen Diskriminierungsformen ausgesetzt. Nationales Denken beherrscht nach wie vor die Welt und so sehen wir tagtäglich wie Menschen sprichwörtlich ausgegrenzt werden selbst wenn es deren Tod bedeutet.  

Bis heute fehlt es leider vielfach am politischen Willen der Mehrheit, menschliches Miteinander, also alle Bereiche in denen Menschen miteinander interagieren, egalitär zu gestalten und somit einer friedlichen und solidarischen Welt ohne brutale Diskriminierung und

tödliche Aus- und Abgrenzung näher zu kommen.

Historisch gesehen ordnen wir den 8. Mai 1945 als Tag der Befreiung vom massenmordenden und kriegsauslösenden Nationalsozialismus ein. Diese

Befreiung musste von außen herbeigeführt werden, da der innerdeutsche Widerstand viel zu schwach war, das System zu beseitigen. Aus diesem Grund und weil wir aus der Geschichte lernen müssen, gilt es aktuelle

Naziaktivitäen nicht nur genaustens zu beobachten, sondern diese offensiv zu bekämpfen. Auch im beschaulichen Herrenberg sind Neofaschisten und ihre Strukturen ein Problem.

 Gerade angesichts der deutschen Geschichte, darf dies nicht einfach unwiedersprochen und tatenlos hingenommen werden.

In diesem Zusammenhang muss auch die intensive Kriminalisierung antifaschistisch engagierter Menschen durch die Polizei und die Jusitz erwähnt werden. Antifaschismus ist und bleibt notwendig!

Warum also Feiern wir überhaupt?

Der 8. Mai 1945 stellt ohne Zweifel eine elementare Zäsur in der Weltgeschichte dar. Die systematische Vernichtung der Jüd*innen  Europas, Homosexueller, der Sinti und Roma, die fast vollständige

Vernichtung politischer Opposition, die Euthanasie und/oder Zwangssterilisation von Menschen mit Behinderung, sowie die Ermordung unzähliger weiterer Menschen, die der NS-Ideologie ein Dorn im Auge war,

durch den Nationalsozialismus ist einzigartig in seiner Grausamkeit und Durchführung und deshalb mit nichts gleichzusetzen.

Auch wenn am 8. Mai 1945 Europa in Schutt und Asche lag und Millionen von Menschen verschleppt, gefoltert und ermordet worden waren, so muss der 8. Mai im historischen Kontext als Tag der Befreiung vom Faschismus, Tag der Befreiung von Millionen unterdrückten Menschen und dem Ende des

2. Weltkriegs in Europa und somit als Feiertag gefestigt werden.

In Zeiten, in denen Rechte aller Art wieder zu tausenden auf die Straße gehen, sind wir in der Pflicht, daran zu erinnern, was passieren kann, wenn viele schweigend zustimmen oder nicht widersprechen. Wenn

strukturelle oder gar offen formulierte antisemitische

Verschwörungstheorien das Ventil einer Bewegung wie aktuell bei Querdenken sind, müssen wir dagegenhalten und den neuen alten Rechten mit allen Mitteln den Kampf ansagen.

Den 8. Mai als Tag der Befreiung zu festigen muss ein Ziel antifaschistischer Strömungen sein, der historische Wert dieses Datums darf niemals in Vergessenheit geraten!

Darum demonstrieren wir am 8.Mai und laden alle ein mit uns die historische Niederlage Deutschlands,das Ende des 2 Weltkrieges in Europa und die daraus resultierende Befreiung von millionen Menschen aus den Fängen der Faschisten zu feiern und gleichzeitig klarmachen: 

Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus, nie wieder Deutschland!