Abtreibungsgegner*innen Botschaft hinterlassen
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag hinterließen wütende Feminist*innen Botschaften an den Mauern um die Pantaleonskirche in Köln.
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag hinterließen wütende Feminist*innen Botschaften an den Mauern um die Pantaleonskirche in Köln. Ziel war es, das antifeministische Treiben innerhalb dieser Kirche zu markieren. Am Freitag den 23.10.20 wurde dort der Film “Unplanned” zusammen mit „Aktion Lebensrecht für Alle e.V.“, „Jugend für das Leben“ und „Stiftung Ja zum Leben“ gezeigt. Der Film verklärt durch die Darstellung eines Einzelschicksals die vermeintlich negativen Folgen eines Schwangerschaftsabbruchs. Diese schlichtweg falschen einseitigen Rückschlüsse auf die emotionalen Folgen von Schwangerschaftsabbrüchen werden als einzige und immer eintretende Wahrheiten deklariert.
Hinter der vermeintlich harmlos wirkenden Veranstaltung und Organisationen steckt also eine rechte, ultrakonservative und frauenverachtende Ideologie.
Als weiblich markierte und gebärende Menschen sollen hier zu Geburtsmaschinen für Volk und Kapital degradiert werden und einzig in der Rolle der aufopfernden Mutter Erfüllung finden. Innerhalb ihrer prüden Sexualmoral hat Sex lediglich eine reproduktive Funktion und darf nur nach der Ehe zu diesem Zwecke vollzogen werden. Überhaupt haben Beziehungsformen abseits von heterosexuellen Mutter-Vater-Konstellationen keine Daseinsberechtigung.
Menschen sollen somit gewaltsam in eine cis-heteronormative Lebensweise gepresst werden und sich den regressiven Geschlechterbildern unterordnen.
Wir scheißen auf euren Gott und eure Werte!
Der Hass gegenüber der Selbstbestimmung von Frauen und gebärenden Menschen vereint unterschiedlichste regressive Spektren von gläubigen/christlichen Fundamentalist*innen bis zu Organisierten der extremen Rechten, um die aktuell herrschende Geschlechterordnung aufrechtzuerhalten.
Die Verbindungen zwischen den verschiedenen Spektren werden jedes Jahr durch den sogenannten “Marsch für das Leben” sichtbar, aus dem die Mitorganisator*innen “Jugend für das Leben” auch entstanden sind.
Diese antifeministischen Umtriebe der christlichen Fundis stellen für uns nur die Spitze des Eisbergs rund um die Debatte über Schwangerschaftsabbrüche dar. Das Fundament findet sich in der deutschen Gesetzgebung im Paragraphen §218a, welche Schwangerschaftsabbrüche illegalisiert. Das damit verbundene sogenannte Werbungsverbot für Schwangerschaftsabbrüche sowie die Beratungspflicht für Frauen, die eine Abtreibung möchten, beschränken schwangere Personen darin, über ihren Körper selbst zu bestimmen. Christlich-fundamentalistische Organisationen mischen sich auch hier noch weiter in das Leben von Schwangeren ein: Pseudo-Beratungsgespräche mit dem Ziel Abtreibungen zu verhindern sowie das Auflauern Schwangerer vor gynäkologischen Praxen und unabhängiger feministischer Beratungsstellen gehören zu den gefährlichen, übergriffigen Praktiken der religiösen Fanatiker*innen
Für weitere Angriffe auf klerikale und jegliche patriarchale Bestrebung – Feminists Fight Back!