ZORA - workshop für junge Frauen
Am 05. November findet in Köln im Assata ein Tag voller Workshops für junge Frauen statt.
Los geht's um 12 Uhr.
Es geht um Frauen und
*Selbstwahrnehmung
*Selbstvertrauen
*Selbstverteidigung
und *Selbstbefreiung.
Wer wir sind?
Mit ZORA die Welt auf den Kopf stellen!
Wir sind junge Frauen. Wir sind diejenigen, die alle Grenzen einreißen, die das Frau-
Sein neu erschaffen und die Schönheit des Widerstandes leben.
Wir wollen die Gesellschaft verändern und Veränderung bei uns selbst beginnen.
Junge Frauen wie wir, gehören ins Zentrum der Politik und der gesellschaftlichen
Entscheidungen.
Die gewohnten männlichen Herrschaftsstrukturen werden wir im Kleinen
wie im Großen mit unserer Frauensolidarität und unserer Entschlossenheit aufbrechen.
Dafür müssen wir Geschlechstbewusstsein bei uns und der Gesellschaft entwickeln.
Als junge Frauen von ZORA leisten wir mit unserer eigenen Organisierung einen
wichtigen Beitrag zur Frauenrevolution und unsere Kraft vereint uns auf dem Weg zu
unserer Freiheit.
Wir wollen das Leben in vollen Zügen leben und all der Unterdrückung,
Ungerechtigkeit und all den Grenzen unserer Selbstverwirklichung
den Kampf
ansagen.
Wir wollen militant und selbstbewusst auf den Straßen, der Arbeit, in
der Schule oder
Uni jeglicher Gewalt an Frauen mit unseren Aktionen antworten.
Legitime Selbstverteidigung ist für uns ein wichtiges Mittel.
Indem wir uns selbst entwickeln, voneinander lernen und aus den Erfahrungen der
internationalen Kämpfe Lehren ziehen, wollen wir zu denjenigen wer
den, die die Welt
von Neuem erschaffen.
Wir sind jung, wir sind schön, wir wollen unsere Freiheit selbst in die Hand nehmen,
darum strecken wir dem kapitalistischen Patriarchat die Zunge heraus und nehmen
unsere Zukunft zusammen selbst in die Hand
Sei auch du Teil unseres grenzenlosen Widerstandes für eine Welt ohne Unterdrückung, Ausbeutung und gesellschaftliche Geschlechterunterdrückung
Deine ZORA
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Nein heißt Nein Erklärung:
Nein heißt nein – Was sollte es auch sonst heißen?
Leider ist es trauriger Alltag: Immer wieder werden Grenzen, die wir Frauen setzen, nicht respektiert. Oft werden wir gar nicht gefragt, ob wir angefasst werden wollen, und haben einfach so plötzlich eine Hand am Arsch oder sonst wo.
Ist es nicht eine Selbstverständlichkeit, dass man Menschen nicht anfassen soll, wenn man nicht weiß, ob sie das wollen? – Wenn wir nicht gerade einer hilfsbedürftigen Person die Hand reichen wollen.
Nach einem sexuellen Übergriff machen viele Frauen sich sogar selbst Vorwürfe: “Ich hätte meine Grenzen deutlicher machen sollen”, “Ich hätte mich nicht so aufreizend anziehen sollen”, “ich hätte mich richtig wehren sollen”. Und genau das wird uns ja auch dauernd erzählt.. Aber: Es ist nicht deine Schuld! Jemand, der die Grenzen anderer nicht respektiert, der hat ein Problem! Deshalb wollen wir jede ermutigen: Du musst überhaupt GAR NICHTS mit dir machen lassen, was du nicht willst!
Egal ob dein Gegenüber ein Fremder ist, oder dein fester Freund. Auch eine Beziehung enthält keine vertragliche Verpflichtung zu irgendwelcher körperlicher Nähe. Wenn dein Partner dich liebt, dann muss er auch deine Grenzen respektieren, selbst wenn sie sich verändern. Also: Hör auf dich selbst und lass dir nichts gefallen!
Vor kurzem wurden auch die Gesetze zum Thema sexuelle Übergriffe in Deutschland geändert, sodass wir uns über eine Stärkung unserer Rechte freuen können. Bisher musste die Betroffene von einer Vergewaltigung nachweisen, dass sie sich mit Gewalt gegen den Angriff gewehrt hat. Sogar die Politik hat jetzt verstanden, dass nicht jeder sexuelle Übergriff direkt mit Gewalt verbunden sein muss, denn die betroffene Person kann sich nicht immer wehren (z.B. aus Angst!). Jetzt gilt auch in Deutschland endlich, dass es genügt, wenn die Betroffene gesagt oder gezeigt hat, dass sie nicht einverstanden ist.. oder dass es genügt, wenn sie gar nicht zur Willensäußerung in der Lage war (weil sie z.B. geschlafen hat oder bewusstlos war!). Das hierdurch die Zahl der Verurteilungen gegen Sexualstraftäter steigen wird, ist aber fraglich; meistens erfolgen Verurteilungen nicht, weil Betroffene die Beweisanforderungen nicht erfüllen können. Etwa 13 % der Anklagen wegen sexueller Gewalt oder Nötigung führen zu einer Verurteilung, während unter 5 % der Übergriffe überhaupt angezeigt werden. Dabei ist die Zahl der Falschanschuldigungen verschwindend gering (3 %) – entgegen weit verbreiteter Meinungen, die gerade nach dieser Gesetzesänderung wieder besonders laut werden. Eine weitere überfällige Verbesserung unserer Rechte ist: Auch Angrapschen ist jetzt doch noch per Gesetz verboten.
Es ist gut, wenn wir unsere gesetzlichen Rechte kennen. Aber wie auch immer sie sein mögen und wie auch immer die Chancen, sie gerichtlich durchzusetzen sein mögen: Entscheidend ist aus unserer Sicht, dass wir als Frauen zusammenhalten und uns gegenseitig den Rücken stärken! Deshalb wollen wir jede aufrufen:
Lass keine allein! Hab Mut, einzugreifen. Frag nach, wenn du das Gefühl hast, eine Frau fühlt sich bedrängt. Stell dich dazu, wenn du siehst, eine Frau wird belästigt oder angepackt. Mach dir keinen Kopf, ob du dich vielleicht irren könntest: Lieber einmal zu oft dazwischen gehen, als einmal zu wenig!
Bleib nicht allein! Hab Mut, dich an andere zu wenden. Ruf andere dazu. Sprich mit anderen über das, was dir passiert ist; es gibt nichts, wofür du dich schämen musst und so bleibst du mit deinen Gefühlen und Gedanken nicht allein. Schämen sollten sich die Täter; dafür können wir sorgen, wenn ihre Taten bekannt werden.
Lasst uns gemeinsam eine Atmosphäre schaffen, in der sich keiner mehr traut, unsere Grenzen zu missachten, übergriffig oder gar gewaltätig zu werden.
Ein Angriff auf eine Frau ist ein Angriff auf alle Frauen.
Leben wir Frauensolidarität!