(B) Rigaer: Brennende Barrikade, Steine und Feuerlöscher gegen die Bullen
Morgen soll die Liebig34 geräumt werden. Ein Ort feministischer Selbstorganisierung, ein Symbol für den Kampf gegen die Unterdrückung des kapitalistischen Patriarchats, Nachbarin und Verbündete.
Wir haben uns entschieden, diesen Zustand nicht kampflos hinzunehmen. Wir haben uns auch entschieden, nicht darauf zu warten, bis die Vorbereitungsphase der Bullen beendet ist. Wir verteidigen uns und wählen dafür die Offensive!
Morgen soll die Liebig34 geräumt werden. Ein Ort feministischer Selbstorganisierung, ein Symbol für den Kampf gegen die Unterdrückung des kapitalistischen Patriarchats, Nachbarin und Verbündete.
Seit 30 Jahren steht die Liebig34 direkt am Dorfplatz. Eine kleine Straßenkreuzung im Friedrichshainer Nordkiez, ein bischen rebellisch. Schon vor uns haben verschiedene Menschen sie mit Leben gefüllt und dem Grau der Stadt der Reichen etwas Anderes entgegengesetzt. Dieses Andere ist nichts anderes als die Idee, dass die Menschen miteinander leben können, ohne dass eine Autorität uns sagt, was wir wann zu tun haben. Ohne Zwang und Kontrolle, ohne Ellbogen und Konkurrenz, ohne dass sich eine*r über den*die andere*n stellt, ohne Ausbeutung der Arbeitskraft und ohne Gewalt. Diese Idee ist eigentlich nicht kompliziert, würden wir nicht alle in einer Gesellschaft aufwachsen, die uns tagtäglich mit Arbeitszwang, stumpfem Konsum, Gleichgültigkeit, patriarchaler und rassistischer Gewalt … kurz gesagt: mit der Barbarei des kapitalistischen Systems umgibt. Und gäbe es nicht den Staat, der das Eigentum verteidigt, dessen Politiker*innen von Frieden reden aber Krieg meinen, dessen Truppen verprügeln, wer nicht auf der Stelle die Hacken vor Recht und Gesetz zusammenschlägt sowie Menschen aus ihren Wohnungen und Häusern räumen und auf die Straße setzen und den wir deswegen so sehr hassen.
Hunderte, vielleicht Tausende behelmter Schläger*innen haben sich angekündigt, ab heute, Donnerstag um 5:00 Uhr den Kiez rund um die Liebig34 zu besetzen, um morgen, Freitag, dieses Haus anzugreifen und mit aller Gewalt zu räumen. Sie mögen es als polizeiliche Maßnahmen bezeichnen - wir nennen es eine weitere Erklärung im Sozialen Krieg, den die Staaten von den Grenzen der Festung Europa bis zu den kleinsten Straßenkreuzungen der Städte gegen die Menschen führen.
Wir haben uns entschieden, diesen Zustand nicht kampflos hinzunehmen. Wir haben uns auch entschieden, nicht darauf zu warten, bis die Vorbereitungsphase der Bullen beendet ist. Wir verteidigen uns und wählen dafür die Offensive!
Mit einer brennenden Barrikade, verteidigt mit Steinen und Feuerlöschern gegen die bereits in den Straßen anwesenden Bullen haben wir in diesen Minuten einen weiteren Beitrag dazu geleistet, die trügerische Ruhe zu durchbrechen, mit der die Feinde der Freiheit ihr staatliches Bürgerkriegsszenario der letzten Tage begleiten wollen. Der brutalen Antwort durch die Bullen mussten wir uns durch einkalkulierten Rückzug entziehen.
Für die Liebig34.
Für rebellische Nachbarschaften.
Bullenschweine raus aus den Kiezen!
Für die Freiheit und Kollektivität!
Grüße aus dem rebellischen Kiez!