Treffen einer Delegation mit Aristide

Das Schweigen zu Haiti durchbrechen 10.03.2004 14:01 Themen: Globalisierung Medien Weltweit
Eigenartige Stille in den Medien zu Haiti. Nach der Landung von US- und UNO-Truppen auf der Insel sind die Medienberichte wieder rar geworden. Am 8. März 2004 protestierten in Haiti über 5000 Menschen in Port au Prince, Haiti, und unterstützten den gekidnappten Präsidenten Jean Bertrand-Aristide. Gleichentags traf sich eine Delegation aus den USA mit Präsident Aristide in der Zentralafrikanischen Republik.
Am 1. Januar feierte Haiti seine vor 200 Jahren erkämpfte Unabhängigkeit, die erste Revolution in Lateinamerika. Sie entstand aus einem Sklavenaufstand gegen Napoleon in den Jahren zuvor. Während der französischen Revolution wurde Toissant Louverture, der auf Haiti fortschrittliche Maßnahmen wie z.B. eine Landreform einführte, von der Kolonialmacht Frankreich festgenommen und auf der Schiffahrt nach Europa vergiftet. Haiti war mehr als ein Jahrhundert lang Frankreichs lukrativste Kolonie gewesen. Mehr als eine halb Million AfrikanerInnen produzierten als Sklaven Zucker, Rum, Baumwolle, Tabak und Indigo. Als sie zum Aufstand übergingen und Napoleons Armee besiegten, unterstützten die Sklavenbesitzer Präsident George Washington and Staatsekretär Thomas Jefferson Frankreich bei der Unterdrückung des Sklavenaufstandes.

Treffen mit Präsident Aristide (gekürzte Übersetzung)

Am 8. März 2004 traf sich eine Delegation aus den USA mit dem gestürzten haitianischen Präsidenten Jean-Bertrand Aristide in Bangui, Zentralafrikanische Republik. Nach dem ersten Treffen hielt Präsident Aristide eine Pressekonferenz und ließ sich 30 Minuten lang von Pacifica Radio interviewen (Amy Goodman für Democracy Now).
Mitglieder der Delegation sind z.B. auch Kim Ives von Haiti Progres und dem Haiti Support Network, Brian Concannon, einer seiner Anwälte, sowie Johnnie Stevens und Sara Flounders vom International Action Center.
Am Tag zuvor war der Delegation das Treffen mit Aristide von der Zentralafrikanischen Republik verwehrt worden. Tausende AktiivistInnen verbreiteten empört die Presseerklärung dazu. VertreterInnen der Zentralfarikanischen Republik machten deutlich, daß sie unter massivem Druck seitens der USA und Frankreich stünden.
Der Vorhang des Schweigens rund um Präsident Aristide seit dem Coup vom 28./29. Februar wurde damit bedeutend geöffnet als eine Folge dieser politischen Intervention. Aristide wurde der Zugang zu Medien, seinen AnwältInnen, FreundInnen und UnterstützerInnen bisher verwehrt.

Engl. Langfassung:  http://www.internationalanswer.org/news/update/030804haiti.html

March 7 press release - "Aristide Under Lock and Key":  http://www.internationalanswer.org/news/update/030704haiti.html

de.indy Feature zu Haiti:  http://de.indymedia.org/2004/02/75876.shtml
indy.org Feature:  http://www.indymedia.org/or/2004/03/110486.shtml

Democracy Now:  http://www.democracynow.org/static/haiti.shtml
Haiti: worse than anything being reported:
 http://de.indymedia.org/2004/03/76632.shtml

Noam Chomsky on Haiti:
 http://www.zmag.org/content/print_article.cfm?itemID=5115§ionID=11

Interview with President Aristide (Amy Goodman):  http://www.zmag.org/content/showarticle.cfm?SectionID=36&ItemID=5111

Us, France Depose Haiti Democracy:  http://www.indybay.org/archives/archive_by_id.php?id=1825&category_id=12

Der gewählte Anführer Haitis wurde von Frankreich und den USA als Bedrohung angesehen:  http://www.zmag.de/artikel.php?id=1031

Fallen wir nicht auf Washingtons Haiti-Spin herein (Jeffrey Sachs):  http://www.zmag.de/artikel.php?id=1022

Haiti Press Agency:  http://www.ahphaiti.org/eng.html
 http://www.haitiaction.net
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen