Ätschibätschi in der Rummelsburger Bucht
Ein Baumhaus gegen den Bebauungsplan in der Rummelsburger Bucht
Ätschibätschi
Wir haben zwei Bäume in der Rummelsburger Bucht besetzt. Zwischen ihnen schwingt nun ein Baumhaus, oder besser gesagt eine Baumbrücke. Mit der Besetzung wollen wir die Umsetzung des Bebauungsplanes in der Bucht verhindern. Dieser sieht für die Grün-, Frei-, und Brachflächen Bürogebäude, protzige Eigentumswohnungen und als Highlight die Touri-Attraktion „Coral World“ vor. Kurz: aus Raum frei für Art & Individuum der Nutzung & Gestaltung werden klar definierte eingezäunte Orte. Diese sind nur für gewünschtes Publikum zugänglich & vorbestimmt in ihrer Nutzungsform. Obendrauf steht hinter den meisten geplanten Nutzungsformen ein Interesse: Gewinne in einem kapitalistischen System. Für uns ist die Baumbesetzung eine alternative Raumnutzung, ein Wohnort und eine Form des Widerstands entdeckt in den Wäldern, gebracht in die Städte.
Ob Plane, Zelt, Bus, LKW, Baumhaus oder Hausboot, in der Bucht kommen viele alternative Lebens- & Widerstandsformen zusammen. Unser Widerstand soll Alternativen aufzeigen. Alternativ bedeutet in unserem Fall selbstbestimmt, selbst-geplant, selbst-umgesetzt.
Wir haben die fuer uns schoenste Wohnform gewählt. Im Baum, zwischen den Ästen. Diese mal wieder wegen Menschen, die glauben, wir hätten einen zweiten Planeten, gefällt werden sollen. Luft zum atmen? Wer braucht das schon.
Der Lebensraum ist von den Bewohner*innen für die Bewohner*innen gestaltet. Dazu versuchen wir uns an einem herrschafts- und mackerfreien Miteinander.
Fuer uns ist es die Baumbesetzung, fuer andere der Wagenplatz, wieder andere organisieren Demos; wichtig ist fuer uns die Solidaritaet gegenueber diversen Formen des Widerstands.
Entscheidend bedenklich ist für uns der Bau des Riesen-Aquariums. Hier sollen Korallen, Haie & Rochen zur Schau gestellt werden zur menschlichen Belustigung. Eingesperrte Individuen = Vergnügungsattraktion. Ganz nebenbei leben bereits diverse nicht-menschliche Individuen in der Bucht, die dem Aquarium weichen sollen, weil sie nach kapitalistischer Verwertungslogik keine Attraktion darstellen.
deshalb: Lieber freie Ratten als eingesperrte Fische.
Schlussendlich ist die Baumbesetzung in der Rummelsburger Bucht nicht isoliert zu betrachten. Wir sehen uns als Teil einer antikapitalistischen Stadtbewegung; neben Wagenplätzen, Küfa, Umsonstladen, Wohnprojekten, Kampagnen & Initiativen.
Der Bebauungsplan fuer die Bucht ist jetzt keine Neuigkeit mehr,schon seit laengerem kursieren Geruechte ueber eine Raeumung am 02.09. Morgen ist der 02.09, wir wissen bis jetzt nicht was passieren wird.
Ganz egal was morgen passieren wird, beteiligt euch an den Protesten und Besetzungen in der Bucht.