Jetzt hat sich’s ausgefuxt – Stadt für alle, statt männliche Eliten!
Für männliche Studenten, die sich als “Fux” oder “Bursche” einen “Schmiss” bei der “Mensur” zugezogen haben, interessiert sich heute – zum Glück – fast niemand mehr. Nicht mal mehr ein Prozent der an den Universitäten Immatrikulierten sind in einer Studentenverbindung organisiert. Der billige Wohnraum in den Häusern der Studentenverbindungen – finanziert von deren “alten Herren” – überzeugt heute kaum noch einen Studenten, sich einer Verbindung anzuschließen, um sein Leben während der Universität den Regeln und Ritualen der Verbindung anzupassen. Und diejenigen, die sich vielleicht bald dort einschreiben, schwänzen freitags lieber die Schule, um selbst ihre eigene Zukunft gestalten zu können, anstatt sich den Traditionen der Korporierten in einer Schülerverbindung zu verpflichten.
Trotz ihrer zahlenmäßigen Bedeutungslosigkeit finden sich Verbindungsstudenten jedoch immer wieder – wie am Pfingstkongress des Coburger Convent (CC) – zusammen, um ihre Tradition fortzuführen. So kommen die Korporierten des CC am Pfingstwochenende, vom 7.6. bis 10.6., aus ganz Deutschland und Österreich, wieder nach Coburg und veranstalten das größte Treffen studentischer Verbindungen in Deutschland. Während andere Stadtregierungen sich erfolgreich gegen die Raumnahme wehren, wie zum Beispiel in Münster, wo einer Landsmannschaft die Feier eines Festkommers in städtischen Räumen untersagt wurde (1), sieht die Lage in Coburg noch anders aus: Öffentlich begrüßt und von der Stadt hofiert wird dem CC alles bereitgestellt, um die Stadt am Pfingstwochenende nach den wirren Vorstellungen des CC zum Schauplatz einer minutiös reglementierten Feierlichkeit zu gestalten.
Wenn in einem öffentlichen Raum, wie Coburgs Innenstadt, für ein Wochenende die Ordnung der Korporierten herrschen soll, muss die Kritik gleichermaßen auf die Straße gebracht werden. Deshalb werden wir auch in diesem Jahr wieder das Pfingstwochenende selbst gestalten und alternative Kultur und Veranstaltungen anbieten. Wir fordern, die freien Tage des Pfingstwochenende in Coburg zu einer Veranstaltung für alle zu machen und die Verwendung öffentlicher Ressourcen, der Infrastrukturen und Gebäude der Stadt Coburg mitbestimmen zu dürfen, statt sie für die Überbleibsel einer in die Jahre gekommenen Tradition eines Männerbundes zur Verfügung zu stellen.
Zur Geschichte des CC: Demokratie für alle! …deutschen Männer
Der CC beruft sich gerne auf sein sog. „Toleranzprinzip“, um sich als „bunt“ zu behaupten, weil er jeden „Interessierten“ in seine Verbindungen aufnehmen würde und durch diese „Vielfalt von Meinungen, Lebensläufen und Studienrichtungen mannigfaltig aufgestellt“ sei (2). Der CC sei sogar „basis-demokratisch“ organisiert „[u]nd das seit dem 19. Jahrhundert!“(2), denn immerhin sei der CC aus der Studentenbewegung von 1848 entstanden und habe „idealistische[] Kämpfer für eine demokratische Gesellschaft in Deutschland“(3) vereinigt. Der CC versteht sich deshalb selbst als „bürgerliche Mitte und Bollwerk gegen die Glatzen und die leeren Köpfe des Faschismus und gegen jede andere Form des Extremismus.“(4) Kritische Stimmen lokaler Initiativen, die es nicht hinnehmen wollen, dass die Stadt, inklusive Rathaus, Marktplatz, Schulen und Theater, einem reaktionären und konservativen Männerbund überlassen wird, werden deshalb seit Jahren als intolerant und undemokratisch diskreditiert(5), weil der CC „Demokratie lebe“. Denn dass die gerade mal 10.000 ausschließlich männlichen und ausschließlich akademischen Mitglieder des CC die Mitte der Gesellschaft abbilden, daran gibt es für den CC keinen Zweifel: „[W]ir sind keine Nazis. Machen Sie das nicht von irgendwelchen Lippenbekenntnissen abhängig! Hier sprechen unsere gelebten Werte für uns!“(6). Um zu verstehen, was der CC eigentlich unter Demokratie versteht, lohnt ein Blick in dessen Geschichte:
Vorläufer des CCs waren Teil einer Nationalbewegung, welche den Zusammenschluss zu einem großen Nationalstaates zum Ziel hatte. Sobald jedoch das „Vaterland“ des CC als Nationalstaat für die Burschenherrlichkeit geeint war, ließen die Burschen keine Gelegenheit aus, um die konservative Revolution im neuen Staat voranzutreiben. Der CC, der sich gerne als Vorkämpfer für die Demokratie inszeniert, wurde dabei eigentlich erst 1872, also 24 Jahre nach der Märzrevolution, als Landsmannschafter Convent (LC) gegründet, als dessen Nachfolgeorganisation sich der CC versteht. Die Idealisten fanden im CC also nach der französischen Revolution und nach dem ersten demokratischen Aufbegehren, mit einiger Verspätung zusammen. Nachdem bürgerliche Rechte für deutsche Männer dann schon erkämpft waren, haben Korporierte des CC immer wieder einiges daran gesetzt, anderen diese Rechte zu verwehren. Noch lange vor den Nürnberger Rassegesetzen schloss der CC bereits 1894 Juden aufgrund ihrer vermeintlichen Rasse aus(7). Nach dem Kapp-Putsch in Marburg ermordete das Marburger Studentenkorps, an dem sich auch 80 Landsmannschafter beteiligten, am 25. März 1920 fünfzehn gefangengenommene Arbeiter, die die erste deutsche Republik gegen den Kapp-Putsch verteidigt hatten(8). Nachdem die rechte Revolution dann schließlich mit der Machtübergabe an Hitler gelungen war, stand für die Burschen des CC fest: „Soldaten Adolf Hitlers wollen wir sein, sonst nichts“. Die entsprechenden Taten wie die gemeinsame Bücherverbrennung mit den Kameraden der SA 33 in Coburg folgten. Folgerichtig wurden nach dem Sieg über NS-Deutschland Studentenverbindungen von den Alliierten verboten. Erst Ende der 50er Jahre gründete sich der CC offiziell in der BRD wieder; sein geschichtliches Erbe, auf das er sich ausdrücklich beruft, wenn er heuer 151 Jahre seiner eigenen Existenz feiert, behielt er dabei genauso bei, wie seine Tradition. Ein vereintes Großdeutschland “Von der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an den Belt” wurde vom CC noch unter dem Motto des Pfingstkongress 1972 “das ganze Deutschland soll es sein” eingefordert. Und 1991 fragte Fritz Hippler, CC‘ler und Produzent des antisemitischen NS-Propaganda-Films „Der ewige Jude“, ob der CC wirklich „wegen möglicher Störungen auf die drei Strophen (des Deutschlandliedes während der Feierstunde auf dem Marktplatz) verzichten?“ solle. Der CC selbst sieht in seiner Vergangenheit dabei höchstens „Stolpersteine(sic!)“(9), für die er fordert, dass diese doch im „kulturhistorischen Zusammenhang“(10) gesehen werden müssen. Die selbsternannten Vorkämpfer für Demokratie und Verteidiger gegen den Faschismus haben während der Zeit des Nationalsozialismus eben einfach vergessen was sie sind, schließlich waren damals ja alle Nazis. Dies sollte auch erklären, wieso auf der Homepage des CC nichts über dessen 150-jährige Geschichte zu finden ist und die Seite seit Jahren “bearbeitet” wird. Der CC ist nicht nur das letzte Überbleibsel einer Studentenbewegung, die einmal den Großteil der Studenten ausgemacht hat, und nur für unsere Zeit ungemäße Werte vertritt, sondern hat sich seit seiner Gründung an reaktionären Idealen orientiert.
Das Pfingstwochenende in Coburg: Füxe, Burschis und alte Herren in traditioneller Umwelt
Dass die Korporierten Coburg jedes Jahr zu einem Schauplatz ihrer Rituale machen, ist keine harmlose unpolitische Brauchtumspflege, und schon gar nicht leisten sie einen Beitrag zur Stadtkultur oder zur Demokratie. Eine Organisation, welche als akademischer Männerbund große Gruppen der Gesellschaft ausschließt, kann keine demokratische sein. Die internen Strukturen des CC haben nichts mit Demokratie zu tun, denn auch wenn jedes Mitglied seine Stimme hat, kann von einem demokratischen Diskurs in einem Bund keine Rede sein, der von der internen Hierarchie lebt.
Jeder Fux hat zuerst die Werte in den Fuchsenstunden vom Fuchsmajor auswendig zu lernen, wird bei Verstößen von dem für ihn verantwortlichen Burschen zurechtgewiesen oder bestraft, muss bei den Kneipen am Ende des Tisches sitzen oder die Burschen bedienen und bei der Mensur den Kopf wortwörtlich für die Verbindung hinhalten. Genauso sind die Burschen auf das Wohlwollen und vor allem das Geld der alten Herren angewiesen, ohne das sich kaum eine Verbindung finanzieren könnte. Nachdem die Burschen dann schließlich ihr Studium auf dem Haus der Verbindung verbracht haben und alte Herren geworden sind, müssen sie auch kaum fürchten, dass ihr Weltbild im “Lebensbund” in Frage gestellt wird – natürlich nur solange sie diesen nicht verlassen. Solche strukturell konservativen Organisationsformen ersticken jeden Reformansatz und Kritik an den traditionellen Werten der Verbindungen schon im Keim, sodass auch in Zukunft wohl kaum eine Änderung von den Burschen selbst zu erwarten ist.
Statt sich kritisch mit seiner Geschichte auseinander zu setzen und seine eigenen Werte zu überdenken, bekennt sich der CC ganz offen dazu, konservativ zu sein und will seine Werte lediglich in eine zeitgemäße Sprache übersetzen(11). Statt Errungenschaften zu feiern, wie Frauenwahlrecht oder Ehe für alle, feiert der CC jedes Jahr aufs Neue, dass er seine Werte ein weiteres Jahr unverändert beibehalten hat. Der CC meint deshalb, in der Tradition der Demokratie zu stehen, weil er seine Rituale jedes Jahr aufs Neue abhält, um sich so als vermeintlicher Erbe einer demokratischen Tradition zu inszenieren. Statt die Werte der Demokratie ernst zu nehmen und die eigene Tradition lebendig diesen Werten entsprechend zu gestalten, hält der CC an seinen ritualisierten Traditionen fest. So fällt der CC, nachdem die wenigen wirklich progressiven Forderungen, die der CC zu Beginn noch hatte, erfüllt worden sind, auf die Werte zurück, die in seinen Ritualen verewigt sind. So bleibt von der ursprünglichen Bestrebung des CC, Deutschland zu einem demokratischen Nationalstaat zu einen, heute, nachdem die Demokratie von den Alliierten erst wieder hergestellt werden musste, allein dessen Nationalismus zurück.
Unter dem Deckmantel der Tradition finden sich so Konservative und Rechtsextreme im CC zusammen. Der CC ermöglicht es jedes Jahr aufs Neue, dass auch Nazis durch Berufung auf das Brauchtum und die Traditionen, wie sie der CC jährlich in Coburg inszeniert, ihre menschenverachtenden Meinungen als Tradition kaschieren können. Egal ob schaulustige Neonazis z. B. des Dritten Wegs, angezogen vom Fackelmarsch mit anschließender Nationalhymne, in die Stadt kommen, oder ob die hauseigenen rechtsextremen Mitglieder des CC am Totengedenken deutschen Soldaten zweier Weltkriege als Opfer hinterhertrauern können.
Rechtsruck
In Zeiten des Rechtsrucks in Europa werden jene reaktionären Werte, welche über Jahrzehnte in der Brauchtumspflege der studentischen Verbindungen konserviert werden, wieder aus den Papstbecken in den politischen Diskus und in die Parlamente gespült.
So finden sich zahlreiche Verbindungen zu sämtlichen Größen der neurechten Szene wie dem rassistischen Vordenkerzentrum “Institut für Staatspolitik” oder den Nazi-Schlängern im Hipsterdress der „Identitären Bewegung“. Nicht nur, dass der CC rechte Akteure in den eigenen Reihen duldet; der Verband lädt sich auch immer wieder selbsternannte Rechtsintellektuelle ein, um sich politisch auf Linie bringen zu lassen. So fanden sich bereits Anfang der 2000er auf der Referentenliste der “Landsmannschaft Rhenania” aus Münster im CC der wissenschaftliche Leiter des Instituts, Karlheinz Weißmann, ebenso wie Autoren der Sezession (Till Kinzel, Frank Lisson) oder der Herausgeber der Wochenzeitung “Junge Freiheit”, Dieter Stein. Niels Wegner, ein Mitglied der Landsmannschaft Darmstadtia Gießen, referierte im Haus seiner Verbindung bereits über die „Konservative Revolution“ und ist Autor der Schülerzeitung “Blaue Narzisse”(12). 2007 referierte Götz Kubitschek zum Thema „Was ist für Konservative heute zu tun?“ bei der “Landsmannschaft Mecklenburgia-Rostock” in Hamburg. Die Mecklenburgia-Rostock in Hamburg ist auch jedes Jahr mit Ihren Verbandsbrüdern aus Österreich der Cimbria Wien beim Wiener Akademikerball am Start – eines der größten Vernetzungstreffen der Neuen Rechten in Europa. Die österreichischen Verbindungen wie die Cimbria Wien sind Kaderschmieden der FPÖ und es gibt zahlreiche Verbindungen zur “Identitären Bewegung”. Jörg Dittus bspw., einer von vielen Korporierten des CC aus Österreich, von der “Landsmannschaft Viruna Graz”, ist Kassierer des steirischen Vereins der “Identitären”(13). Aber auch in der Bundesrepublik gibt es Überschneidungen, Heinrich Mahling, seit ungefähr 2015 Mitglied der “Landsmannschaft Hasso Borussia” im CC, ist in der Marburger Ortsgruppe der IB Gruppensprecher.
Auch zwischen der AfD und dem CC gibt es einige personelle Überschneidungen. So sitzt beispielsweise Sebastian Maack, Mitglied der Landsmannschaften „Thuringia Berlin“ und „Baltia Rostock“ (beide im CC), für die AfD seit 2017 im Stadrat(14). Und Andreas Galau, ebenfalls Mitglied der “Thuringia Berlin”, sitzt für die AfD im Brandenburger Landtag(15). Ein weiteres CC-Mitglied, Hans-Jörg Müller, sitzt für die AfD im Bundestag(16). Müller verweigerte beim Holocaust-Gedenken, der Shoa-Überlebenden Anita Lasker-Wallfisch seinen Applaus. Der Freiburger Staatsanwalt und CC-Korporierte, Thomas Seitz, gehört dem Erfurter Flügel der AfD an und sitzt ebenfalls im Bundestag, er bezeichnet Schutzsuchende als „Migrassoren“ und hat auch mit dem dem N-Wort kein Problem.
Wenn eine Stadt eine Organisation hofiert, welche sich nicht nur nicht von rassistischen Akteuren abgrenzt, sondern diese in den eignen Reihen duldet, mit ihnen fechtet und ihnen immer wieder Podien gibt, um ihren politischen Aufstieg zu ermöglichen, wird uns mehr als übel: Nationalismus, Antifeminismus und Rassismus dahin, wo sie hingehören: In die Papstbecken der Verbindungskneipen – und dann bitte reichlich nachspülen.
Antifeminismus
Der CC beteuert zwar: „Wir haben nichts gegen Emanzipation und Frauen an der Uni; auch nichts gegen Frauen auf unseren Häusern und Veranstaltungen. Im Gegenteil. Doch Mitglied zu werden und auf unsere Bundesfarben scharf zu fechten, ist für Mädchen in unseren Bünden nur dann möglich, wenn sie durch eine Laune der Natur zufällig im Körper eines Mannes gefangen sind.“(17) Solange es um Veranstaltungen wie dem jährlichen Ball am Pfingstkongress geht, sind Frauen gerne gesehen, doch als vollwertige Mitglieder schließt der CC Frauen nach wie vor aus. Dass die Burschen des CC sich selbst trotzdem als „bürgerliche Mitte der Gesellschaft“ in Deutschland betrachten, zeigt auch, wie sie sich die Mitglieder die bürgerliche Gesellschaft vorstellen: männlich und akademisch. Nach dieser Vorstellung organisiert sich nicht nur der CC intern – er trägt diese Vorstellungen auch, wie am Pfingstwochenende, in die Gesellschaft hinein. Auch an den Universitäten, dem angestammten Habitat der Korporierten, sehen die Burschen in der Zulassung von Frauen keine Verwirklichung demokratischer Ideen, sondern noch bis heute einen „Gender-Clash“(17). So deutet der CC legitime Forderungen von Frauen nach Gleichberechtigung zu einem Kampf um, den diese gegen Männer führen würden, um jene in den Rückzugsraum des eigenen Hauses zurückdrängen. Die Bezeichnung ist ein klare Diskursverschiebung nach rechts, weil sie suggeriert, dass nicht nur Antifeministen und Maskulinisten wie bspw. der CC mit seiner biologistischen klassisch-stereotypen Geschlechtervorstellung, aus öffentlichen Räumen verdrängt werden. Mit seiner Entscheidung, auch nachdem Frauen an Hochschulen aufgenommen wurden, ihnen trotzdem noch den Zugang zur Verbindung zu verwehren, gehört der CC zu dem Großteil der Verbindungen, die mit diesen Regeln die bestehenden Geschlechterverhältnisse verewigen.
Holen wir uns am Pfingstwochenende die Stadt zurück!
Auch in Coburg werden Freiräume immer knapper. Das BGS bspw. hat jahrelang vielen lokalen Bandprojekten Proberäume geboten und ermöglichte die Entstehung lokaler Kultur, ist jedoch von der Schließung bedroht. Dabei können Veranstaltungen von Initiativen in Coburg, wie bspw. das Summerblast, das ComeTogether-OpenAir oder das Samba-Festival durchaus Publikum und Einnahmen in die Stadt bringen! Die geringe Anzahl an noch vorhandenen öffentlichen Räumen in Coburg, die kostenfrei oder günstig anzumieten sind, werden jedoch mit Lärmschutzauflagen übersäht, oder öffnen wegen Repressionen an Pfingstwochenenden in vergangenen Jahren, erst gar nicht. Alternativveranstaltungen während des Coburger Convents sind so mehr oder weniger auf die Tageszeit beschränkt. Möchten Menschen also ihren Abend nicht allein daheim verbringen, bleibt ihnen nur der Gang in die zu Pfingsten mit „Burschis“ gefüllten Lokalitäten der Coburger Innenstadt. Wir wollen Coburg an diesem Pfingstwochenende und immer für alle und nicht nur für den CC. Zum diesjährigen Pfingstkongress haben wir, die „Freie Uni Coburg“, die „Initiative Studentische Verbindungen Auflösen“ und der Verein „Alternative Kultur e. V.“, uns deshalb zu einem Bündnis zusammengeschlossen, um das Pfingstwochenende nicht dem CC zu überlassen.
Wir werden die nationalistischen, sexistischen Veranstaltungen reaktionärer Männerbünde in Coburg, die Rechtsextreme unter sich dulden und anziehen, nicht hinnehmen!
Tragt mit uns euren Protest gegen das reaktionäre Spektakel des CC auf die Straße.
Lasst uns – am Pfingstwochenende und immer – gemeinsam eine Stadt für alle gestalten und feiern.
Das gesamte Programm vom 4.6 bis 14.6 findet ihr hier: http://coburgerconvent.blogsport.de/termine/
Anmerkungen:
- https://www.wn.de/Muenster/2014/09/1719672-Studentenverbindung-darf-nich...
- https://coburger-convent.de/150-jahre-coburger-convent-alt-aber-immer-no... :
„Unser Toleranzprinzip macht uns offen für alle Interessierte. Dadurch kommt immer frischer Wind in die Verbindungen und es werden Dinge regelmäßig hinterfragt. Wir sind nicht nur aufgrund unserer Bänder bunt, wir sind auch in der Vielfalt von Meinungen, Lebensläufen und Studienrichtungen mannigfaltig aufgestellt. Das macht uns für junge Studenten auch nach 150 Jahren immer noch attraktiv.„
„Basis-demokratisch seit 150 Jahren: Das unsere Traditionen auch schon einmal der Zeit voraus sind, zeigt unser Conventsprinzip. Das heißt, dass alle wichtigen Entscheidungen in den Landsmannschaften und Turnerschaften, aber auch im Verband selbst, seit 150 Jahren in den Parlamenten der Bünde (bei uns heißen sie Convente) basis-demokratisch gefällt werden. Jedes Mitglied hat nicht nur Teilnahme- und Mitspracherecht – sondern auch Mitbestimmungsrecht. Und das seit dem 19. Jahrhundert!“
- https://www.infranken.de/regional/coburg/Coburger-Convent-mahnt-zu-Toler... :
„Studentenverbindungen wurden aus zwei Motiven heraus gegründet; einerseits vereinigten sie die idealistischen Kämpfer für eine demokratische Gesellschaft in Deutschland, zum anderen boten sie mit ihren Bundeshäusern einen Ort, an dem die aus allen Landesteilen stammenden Studenten Gemeinschaft und Austausch pflegen konnten. Beide Leitgedanken sind auch heute noch in unseren Verbindungen aktuell“ - https://www.facebook.com/coburgerconvent/posts/855424694476826 :
„Wir, der Coburger Convent, sind die bürgerliche Mitte, sind das Bollwerk gegen die Glatzen und die leeren Köpfe des Faschismus und gegen jede andere Form des Extremismus. Das ist und war schon immer unser Bekenntnis. Bekennen Sie sich zu uns – zur Toleranz, zur Demokratie und zur Freiheit!“ - https://www.infranken.de/regional/coburg/CC-Streit-Kastner-nennt-Gruene-... :
„Allerdings präsentieren Sie gemeint sind die beiden Grünen-Vorstandssprecher Martina Benzel-Weyh und Roman Kollar sich in Ihrem Schreiben alles andere als weltoffen. Nach meiner Überzeugung eher einseitig intolerant.“ - https://www.facebook.com/coburgerconvent/posts/855424694476826 :
„Seien Sie tolerant! Nicht den Nazis gegenüber, sondern uns. Erkennen Sie die Realität an: wir sind keine Nazis. Machen Sie das nicht von irgendwelchen Lippenbekenntnissen abhängig! Hier sprechen unsere gelebten Werte für uns!“ - Zeitung des Coburger L.C. LCZ, VIII. Jahrgang, Nr. 6 vom 21. Juni 1894; bzw.: http://www.cousin.de/cousin/allgemein/geschichte/anti.html
- www.zeit.de/1993/22/besondere-marke:
„Anfrage der Bundestagsabgeordneten Barbara Weiler (SPD) zur Herausgabe der 100-Pfennig-Briefmarke ‚125 Jahre Coburger Convent‘: ‚Ist der Bundesregierung bekannt, daß sich nach dem Kapp-Putsch in Marburg achtzig Coburger Landsmannschafter am Marburger Studentenkorps beteiligten, das am 25. März 1920 fünfzehn gefangengenommene Arbeiter ‚auf der Flucht‘ ermordete, und daß diesbezüglich der Altherrenverband der Landsmannschaften im Coburger Convent Nibelungia zu Marburg noch 1979 beklagte, daß ,den Studenten ihr Einsatz nicht gedankt‘ worden sei, und wie bewertet die Bundesregierung in diesem Zusammenhang die Ehrung durch eine Briefmarke?‘“ - https://www.infranken.de/regional/coburg/bratwurst-werte-und-europa;art2... :
„Ali-Ottmar Mahdi, der scheidende Vorsitzende der Altherrenvereinigung AHCC, sprach von einer ‚Geschichte mit Stolpersteinen‘, was sowohl verbandsintern gilt als auch für die Zeit des Nationalsozialismus.“ - https://www.infranken.de/regional/coburg/coburger-convent-feiert-150-jah... :
„Ronald Scholz, Theologe und Jurist, sagte, dass die Verbindungen auch immer im kulturhistorischen Kontext gesehen werden müssten.“ - https://www.infranken.de/regional/coburg/traditionelle-werte-in-neue-zei... :
“Bootz machte das auch am CC-Handbuch fest, das alle paar Jahre überarbeitet wird und den Mitgliedern Informationen über Selbstverständnis, Traditionen und Bräuche der Verbindungen gibt. In der Version von 2004 ‘waren noch viele Texte aus der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts’, sagte Bootz. Da war dann noch von ‘Einsatz für Heimat und Volk’ die Rede, wo heute ‘Einsatz für die Gesellschaft, in der wir leben’ steht. Denn der CC wolle seine Werte in die Sprache seiner jungen Mitglieder übersetzen.” - http://antifalinkemuenster.blogsport.de/2014/09/20/kein-festkommers-der-...
- https://recherchegraz.noblogs.org/post/2016/02/23/identitare-konferenz-u...
- http://www.abendblatt-berlin.de/2016/10/10/afd-kandidat-vor-sprung-ins-r...
- http://eisberg.blogsport.de/2016/09/07/auf-den-spuren-der-fpoe-korporier...
- http://www.sueddeutsche.de/politik/bundestagswahl-diese-abgeordneten-sit...
- https://coburger-convent.de/willkommen/was-ist-eine-studentenverbindung/...
„Eine Verbindung muss kein Männerbund sein. Es gibt auch reine Frauenverbindungen und auch gemischte Bünde. Wir im CC sind jedoch tatsächlich nur Männer. Und da an Universitäten heutzutage der Gender-Clash härter denn je geführt wird, sind unsere Rückzugsorte unbezahlbar.“