Anarchistische Beteiligung am Frauen*streik in Bern
14. Juni – Frauen*streik Schweiz
Am 14. Juni findet in der Schweiz der Frauen*streik statt. Der Streik ist angelehnt an den Frauenstreik vom 14. Juni 1991, daran beteiligten sich landesweit rund 500`000 Menschen. Die Komitees für den bevorstehenden Streik sind relativ breit abgestützt: Gewerkschaften, Parteien, Feminstinnen*, Bäuerinnen*, migrantischen Communities sowie solidarische Unterstützungsgruppen. An diesem Tag wollen wir nicht nur lokal kämpfen, sondern auch von den weltweiten feministischen Kämpfen lernen. Deshalb laden wir alle dazu ein, am 14. Juni nach Bern zu kommen, um zusammen mit allen Menschen, die von patriarchaler Unterdrückung betroffen sind, ein kämpferisches Zeichen zu setzen.
Frauen*organisierung weltweit
Feministische Kritik wird in der Schweiz und auch anderswo immer noch ignoriert. Deshalb wollen wir uns als Unterdrückte gemeinsam organisieren und nicht den Kräften vertrauen, welche unsere Kämpfe vereinzeln. Gegen die patriarchale Unterdrückung und den Rechtsrutsch haben sich in den letzten Monaten weltweit diverse Frauen*bewegungen formiert. Argentinien, Mexico, USA, Irland, Deutschland, Indien, Rojava sind nur einige der vielen Orte, wo sich der Widerstand gegen das Patriarchat offensiv organisiert. Auch in der sonst ruhigen Schweiz gab es offensive Momente. Als 1991 der Frauen*streik in Bern passierte, fand zeitgleich die 700-Jahr Feier der Eidgenossenschaft statt. Der Bundesplatz wurde abgesperrt und die Herrschenden feierten sich und ihre Geschichte – die Geschichte von Staat, Kapitalismus und Patriarchat. Tausende Frauen* entschlossen sich, die Absperrungen auf dem Bundesplatz zu überwinden und den Platz für die eigenen Anliegen zu besetzen.
Es gibt genügend Gründe, zu kämpfen
Die vermeintliche Freiheit der Frauen* in der modernen Gesellschaft blendet die nach wie vor bestehende Unterdrückung durch das Patriarchat aus. Die Selbstoptimierung und angebliche Chancengleichheit führt dazu, dass von Frauen* nicht mehr “nur” erwartet wird, Care-Arbeit zu leisten, sondern gleichzeitig auch noch zu studieren, erfolgreich im Beruf zu sein, Sport zu treiben, an ihrem Aussehen zu arbeiten sowie den sexuellen Rollenbildern zu entsprechen. Trotz der vielen Zugeständnisse von oben ist die Unterdrückung von Arbeiter*innen, Frauen*, der Jugend und anderen sozialen Gruppen wie z.B. Migrant*innen oder LGBTIQ* präsenter denn je.
Deswegen: kommt am 14. Juni nach Bern! Streikt mit uns, macht Workshops, erzählt von euren Erfahrungen, beteiligt euch mit uns an den zahlreichen Aktionen oder zeigt euch dort wo ihr lebt solidarisch. Für Schlafplätze in Bern, Infos etc. schreibt an agb@immerda.ch