[MA] 1. Mai - Make Capitalism History! - Auf in den Antikapitalistischen Block!

Event Datum: 
Mittwoch, Mai 1, 2019 - 10:00
Stadt/Region: 
Am 1. Mai 2019 hinein in den Antikapitalistischen Block auf der DGB-Demo in Mannheim!

Das Leben im Kapitalismus ist für den Großteil der Menschen kein Grund zur Freude. Trotz des ungeheuren Reichtums, den die lohnabhängigen Menschen hart erarbeiten, haben nur einige wenige wirklich was davon. Aktuell besitzen die 8 reichsten Männer so viel wie die Hälfte der Erdbevölkerung; gleichzeitig müssen jedoch Milliarden von Menschen in Armut leben und ums Überleben kämpfen. Wenn wir vom Kapitalismus sprechen, meinen wir nicht die Gier einzelner Menschen, sondern ein System, dessen Zweck der Profit ist. Ein System, welches nicht nach den Bedürfnissen und Interessen des Großteils der Menschen funktioniert, sondern nach den Interessen des Kapitals, der Banken und Konzerne.

Was hat das mit uns in Deutschland zu tun?
Auch in einem reichen Land wie Deutschland ist die Ungerechtigkeit und die Ausbeutung der Bevölkerung enorm. Seit Jahren erleben wir die Verschlechterung der Arbeits- und Lebensbedingungen. Pflegenotstand im Gesundheitswesen, massiver Stellenabbau in der Industrie, befristete und schlecht bezahlte Jobs, erhöhter Stress durch den hohen Leistungsdruck, steigende Altersarmut und weitere Verschlechterungen der Lebensumstände sind die Folgen unseres aktuellen Wirtschaftssystems, dem Kapitalismus.

Die Auswirkungen dieses Systems sind dabei längst nicht nur in der Arbeitswelt spürbar. Der Wohnungsmarkt in Deutschland war schon lange nicht so angespannt wie aktuell. Seit 2009 hat sich die Zahl der Wohnungslosen mehr als verdoppelt, während gleichzeitig die Mieten extrem gestiegen sind. Grund dafür sind Immobilienfirmen, welche seit Jahren durch Spekulationsgeschäfte die Mieten immer weiter in die Höhe treiben. Im Interesse der Gewinnsteigerung wird hierzulande schamlos mit dem Wohn- und Lebensraum der Menschen spekuliert und gezockt. Die Kommunalpolitik setzt diesen Entwicklungen nichts entgegen und unterstützt diese Entwicklungen sogar aktiv, indem sie u. a. mehr und mehr Anteile der städtischen Wohnungsbaugenossenschaften (z. B. GBG Mannheim) an die private Wirtschaft verkauft. Zugunsten der kapitalistischen Gewinnorientierung verlieren sie immer mehr ihren ursprünglichen sozialen Charakter.
Statt in den sozialen Wohnungsbau, in Pflegepersonal oder andere soziale Bereiche zu investieren, macht der Staat weitere 30 Milliarden € jährlich für Militärausgaben locker. Insgesamt betrügen die Ausgaben entsprechend dem NATO-Ziel von 2 % des Bruttoinlandsproduktes damit 75 Milliarden €. Dieses Geld fließt unter anderem auch in die Aufrüstung, Waffen und Panzer, die dann in imperialistischen Kriegen eingesetzt werden. Diese Kriege wiederum sind der Grund dafür, dass Menschen massenweise sterben, in Not und Elend leben oder nach Europa fliehen müssen. Viele von ihnen scheitern auf der Flucht an den Außengrenzen Europas und im Mittelmeer. Die verhältnismäßig Wenigen, die es nach Europa schaffen, werden alles andere als gastfreundlich aufgenommen. Brandanschläge, Mordversuche, rassistische Hetze, Behördenschikanen und Aussortierung nach wirtschaftlicher Nützlichkeit gehören für sie hierzulande mittlerweile zum Alltag.

Was tun?
Der 1. Mai ist der internationale Tag der ArbeiterInnen, Erwerbslosen, Frauen, MigrantInnen und aller Menschen, die für Gerechtigkeit und Solidarität eintreten. Deshalb wollen wir die Wochen vor dem 1. Mai und die Demonstration dafür nutzen, um antikapitalistische Kritik in die Bevölkerung zu tragen. Wir wissen jedoch auch, dass alleine durch Jammern und Klagen nichts erreicht werden kann. Wenn wir dieses System überwinden wollen, müssen wir den Menschen einen solidarischen und menschlichen Gegenentwurf bieten.  Eine Gesellschaft die gegen die Vereinzelung und Vereinsamung der Menschen, gegen die alltäglichen Auswirkungen des Systems in Mannheim und überall anders zusammensteht. Sozialen Fortschritt und demokratische Errungenschaften bekommen wir nicht geschenkt und können uns dabei auch nicht auf den bürgerlichen Staat und seine Repräsentanten verlassen. Deshalb müssen wir uns organisieren.  Lasst uns im Kleinen damit beginnen, ein kollektives und solidarisches Bewusstsein zu entwickeln und gemeinsame Alltagskämpfe im Betrieb, an der Uni in der Schule und auf der Straße zu führen. Nur so können wir die Grundlagen für eine bessere Welt schaffen – Packen wir’s an!

Am 1. Mai hinein in den antikapitalistischen Block!
Treffpunkt: 09:30 Uhr, Beginn der Demo: 10:00 Uhr
Hans-Böckler-Platz/Gewerkschaftshaus Mannheim

VERANSTALTUNGEN IM RAHMEN DER KAMPAGNE:
17.03.: Kapitalismus verstehen – Workshop 14:00 Uhr
13.04., 11 - 15 Uhr : Frauenkampf und Feminismus – Workshop im ewwe longt's! - Linkes Zentrum Mannheim
14.04., 14 - 19 Uhr: Faschismustheorie – Workshop im ewwe longt's - Linkes Zentrum Mannheim

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