Für mehr Wissensweitergabe bei Awareness
Wir brauchen mehr Wissensweitergabe durch Awareness-Gruppen. Fast alle politischen Gruppen haben keine bis kaum Erfahrungen mit Awareness. Menschen die Ahnung davon haben geben oft kostenpflichtige Awareness-Kurse. Wir brauchen aber kostenlose Fortbildungen zum Thema Awareness für linke Gruppen und Clubs. Gruppen sollten Konzepte öffentlich zugänglich machen und damit die Weiterentwicklung der Konzepte ermöglichen. Verbesserungsvorschläge könnten so kommuniziert und notfalls öffentlich diskutiert werden. Wichtige Fragen, wie um das genaue Aufgabenfeld von Awarenessteams und Täter-Arbeitsprozesse könnten dadurch für alle offen diskutiert werden. Und natürlich ist es wünschenswert, wenn Menschen dafür Geld vom Stura oder Staat abstauben, aber als Anarchist*innen sind wir gegen bezahlte Kader und Spezialist*innen. Wie wir auch in dem Fall sehen, schafft dies Hierarchien und eine fehlende Wissensweitergabe.
Wir brauchen vor allen Dingen mehr Weiterbildungen zum Thema Täterarbeit. Fast jede Gruppe hat zu wenig Wissen, um eigene Täter-Arbeitsgruppen zu bilden. Dadurch sind die einzigen Gruppen, die diese Arbeit anbieten immer überlastet. Viele Täterprozesse können auch nicht stattfinden, aufgrund zu starker Auslastung der wenigen Täterarbeitsgruppen in der Stadt. Oftmals wurden auch viele Fehler in Täterprozessen begangen aufgrund von Wissensmangel. Für viele Täter ist es auch ein Problem ein Täterarbeitskreis aufzustellen, der nicht aus Freund*innen von ihm besteht. Denn, wen soll er denn sonst ansprechen, außer seinen Freund*innen? Wir brauchen mehr Strukturen, die immer wieder neue Menschen ausbilden und einen Kreis von unbeteiligten Menschen zusammenstellen bei Täterprozessen. Es könnte sich so ohne persönliche Sympathie oder Vorurteil um eine Besserung des Täters gekümmert werden.
Wir brauchen auch mehr Zusammenarbeit mit solidarischen Psycholog*innen. Wir müssen uns eingestehen, dass wir keine ausgebildeten Therapeut*innen sind und Menschen mit psychischen Problemen und Gewaltneigungen nicht adäquat behandeln können. Wir brauchen daher Psycholog*innen denen wir vertrauen. Therapien könnten somit schnell vermittelt werden, wenn dies von Betroffenen gefordert ist. Die Therapeut*innen könnten klare Rückmeldungen geben, ob der Täter über sein Verhalten redet und dieses reflektiert. Es könnte dadurch auch eine Verlässlichkeit darüber hergestellt werden, ob der Täter in der Therapie über sein Verhalten spricht. Dies ist aufgrund der Schweigepflicht von Psycholog*innen aktuell nicht nachvollziehbar. Eine Kontaktmöglichkeit wären kritische Psycholog*innengruppen. Es könnten sich dadurch Menschen um Täter kümmern, die wirklich eine Ahnung haben von dem, was sie machen.
Wir müssen auch lernen unsere Infos über Vorfälle nur den Awareness-Gruppen zu geben. Oftmals werden Infos über 3 bis 4 Gruppen weitergegeben und die Menschen wissen selbst nicht mal mehr, was die Person genau gemacht hat. Strukturen werden dadurch schnell sichtbar und oftmals werden Informationen (wie Bspw. die Forderungen der Betroffenen, Infos über Täterschützer usw.) vergessen, dadurch müssen dann immer wieder Nachfragen stattfinden. Es sollte nicht die Aufgabe von Politgruppen oder dem Umfeld der Betroffenen sein, neue Gruppen zu informieren, sondern Awareness-Gruppen sollten dies übernehmen.
Wir brauchen also mehr Wissensweitergabe!
Hoch die, Nieder mit!
Ergänzungen
Das Einzige worüber wir bei
Das Einzige worüber wir bei Awareness mehr reden "müssen" ist, wie diese Scheiße sämtliche Zusammenhänge zerlegt, Lynchmobdynamiken schafft und der staatlichen Rekuperation gegenüber Tür und Tor öffnet und das alles OHNE auch nur einen noch so kleinen Beitrag dazu zu leisten, was von ihren Agenten versprochen wird.
Z.B. https://anarchafeminismus.noblogs.org/post/2022/07/19/anonym-wien-wo-die...
oder https://maschinenstuermerdistro.noblogs.org/post/2020/11/09/i-survived-a...
im gesprächen mit einigen
im gesprächen mit einigen projekten/strukturen habe ich immer wieder von gescheiterter täterarbeit gehört und finde es echt schade dass dazu (oder auch erfolgreichen prozessen) nichts veröffentlicht wird. sowas muss ja nicht mit konkreten projekten oder personen zuzuordnen sein, aber eine abstrakte erfahrungsweitergabe (ansatz a hat nie funktioniert, strategie b manchmal) könnte doch die qualität dieser arbeit echt verbessern.