Farbe gegen Abtreibungsgegner

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Am 16.03.2024 fand in Kassel das jährlich stattfindende „Lebensrechtsforum“ des antifeministischen „Treffen Christlicher Lebensschutzgruppen“ (TCLG) statt. Im Vorlauf des TCLG haben wir die Fassaden der Bundeszentrale des Weißen Kreuz in Ahnatal bei Kassel und den Veranstaltungsort der Tagung, die „freie evangelischen Gemeinde Kassel-Ost“, mit Farbe markiert und Fensterscheiben unbrauchbar gemacht.

Das TCLG wie auch das Weiße Kreuz sind Mitglieder des Bundesverbands Lebensrecht, der jährlich das größte Zusammenkommen der Abtreibungsgegner – den Marsch für das Leben – organisiert. Bei diesem Event kommen zahlreiche antifeministische Akteure von christlich-konservativen Politiker*innen, religiösen FundamentalistInnen bis zur extremen Rechten und der AfD zusammen, um gegen die körperliche und sexuelle Selbstbestimmung von Frauen und Queers zu demonstrieren.

Das Weiße Kreuz ist nach Eigenbezeichnung eine Beratungsstelle „rund um Sexualität und Beziehungen“, in der das moralische Abwerten von Abtreibungen als Schwangerschaftskonfliktberatungen verkauft und ein ausschließlich heterosexuelles Familienmodell gepredigt wird. Nicht verwunderlich, dass beim Weißen Kreuz bereits selbsternannte TherapeutInnen für Homosexualität auf Kongressen eingeladen waren.

Das TCLG dagegen ist einer eher internes Netzwerk innerhalb der deutschen „Lebensschutz“-Bewegung. Jährlich trifft sich hier der reaktionäre Kern der Szene, um sich zu vernetzen und kommende Veranstaltungen und Aktionen zu planen. Das TCLG fordert ein vollständiges Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen und lehnt Lebensweisen jenseits einer heterosexuellen, zweigeschlechtlichen Norm ab. Innerhalb der letzten Jahre waren bspw. Ulrich Parzany, ein evangelikaler Pfarrer, der Homosexualität als „schöpfungswidrige Anomalie“ bezeichnet und die Vorsitzende des Bundesverbands Lebensrecht Susanne Linder HauptrednerInnen.

Wir lassen den Angriff auf unsere Körper und unsere Selbstbestimmung nicht unbeantwortet. Dem Kampf gegen feministische Errungenschaften und gegen emanzipatorische Forderungen nach einer solidarischen, geschlechterbefreiten Gesellschaft antworten wir mit Wut und Entschlossenheit. Das TCLG musste nun schon wiederholt den Veranstaltungsort für ihre jährliche Tagung in Kassel wechseln. Sorgen wir dafür, dass sie sich nächstes Jahr gar nicht mehr nach Kassel trauen!

Weg mit dem §218 und 219!
Abtreibungen vollständig legalisieren, Antifeminismus sabotieren!
Für körperliche, geschlechtliche, sexuelle und reproduktive Selbstbestimmung: Our bodies, our choice!

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