[Stgt] Frauen*ausbeutungsunternehmen markiert! Für Frauen*befreiung und Kommunismus kämpfen!

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Im Zuge des Aufrufs der „Perspektive Kommunismus“ zu Aktionen unter dem Motto „Ihr System ist unsere Krise, für Frauen*befreiung und Kommunismus“ haben wir in der Nacht zum 13.02.21 die Niederlassung von „persona service“, einem Leiharbeitsunternehmen in Stuttgart, mit der Parole „Eure Leiharbeit bringt Frauen*armut. Für Frauen*befreiung und Kommunismus“ markiert. Persona service beschäftigt Leiharbeiter*innen in Pflege- und Reinigungstätigkeiten, dem Einzelhandel sowie dem Sozial- und Erziehungsdienst. Das Unternehmen profitiert nicht nur von der ausbeuterischen Zeit- und Leiharbeit, sondern auch von den patriarchalen Strukturen unserer Gesellschaft.

 

 

Im Zuge des Aufrufs der „Perspektive Kommunismus“ zu Aktionen unter dem Motto „Ihr System ist unsere Krise, für Frauen*befreiung und Kommunismus“ haben wir in der Nacht zum 13.02.21 die Niederlassung von „persona service“, einem Leiharbeitsunternehmen in Stuttgart, mit der Parole „Eure Leiharbeit bringt Frauen*armut. Für Frauen*befreiung und Kommunismus“ markiert. Persona service beschäftigt Leiharbeiter*innen in Pflege- und Reinigungstätigkeiten, dem Einzelhandel sowie dem Sozial- und Erziehungsdienst. Das Unternehmen profitiert nicht nur von der ausbeuterischen Zeit- und Leiharbeit, sondern auch von den patriarchalen Strukturen unserer Gesellschaft.

Die Ausbeutung durch Zeit- und Leiharbeit dient im Kapitalismus dazu, Arbeitnehmer*innen noch einfacher ausbeuten zu können: Leiharbeiter*innen dienen den Kapitalisten als kurzfristige Deckung eines Personalbedarfs. Arbeitnehmer*innen werden flexibel eingesetzt und leiden als erste, wenn Unternehmensaufträge zurückgehen. Diese Flexibilisierung im Interesse der Arbeitgeber bedeutet für die Beschäftigten Planungsunsicherheit, eingeschränkter Arbeitsschutz, zeitliche Befristung bis hin zu ortsübergreifenden Einsätzen. In Krisenzeiten sind es häufig Leiharbeiter*innen, die als erstes vor die Tür gesetzt werden oder unter prekären Arbeitsverhältnisse leiden. In der Corona-Pandemie wurden bspw. Leiharbeitskräfte in Krankenhäusern von den Impfungen für Mitarbeiter*innen ausgeschlossen. Im Gegensatz dazu freuen sich Leiharbeitsfirmen über ihr flexibel einsetzbares Arbeitskräfteangebot für den Lebensmittelhandel, in der sozialen Betreuung oder bei der Begleitung von Kindern und alten Menschen. Ohnehin prekär organisierte Frauen*berufe drohen nun mit der Corona-Pandemie noch weiter flexibilisiert zu werden.

In den patriarchalen Strukturen unserer Gesellschaft werden sogenannte frauen*typische Berufe aber ohnehin schon herabgewürdigt. Sie kennzeichnen sich durch geringes gesellschaftliches Ansehen, niedrige Gehälter, schlechte Arbeitsbedingungen und Überlastung der Beschäftigten. Der gesellschaftliche Wert der Pflege-, Betreuungs- und Reinigungsarbeit, kann nicht wie bei der Herstellung eines Autos anhand der Produktivität, anhand des Profits, gemessen werden. Das macht es für die Herrschenden einfacher, diese Tätigkeiten so herabzuwürdigen, dass die Beschäftigten von dem Gehalt kaum leben können, obwohl diese Tätigkeiten für das Funktionieren einer jeden Gesellschaft notwendig sind.

Wir sind mehr als flexibel einsetzbare Arbeitskräfte, die nach wirtschaftlichen Interessen wie Spielfiguren an Unternehmen ausgeliehen werden!

Frauen* werden jedoch nicht nur in der Lohnarbeit, sondern auch auch darüber hinaus ausgebeutet und unterdrückt. So sind es überwiegend Frauen*, die den Haushalt managen, sich um die Erziehung der Kinder kümmern, Angehörige pflegen oder auch den Partner physisch und psychisch umsorgen. Die reproduktiven, gesellschaftlich notwendigen Tätigkeiten werden im Kapitalismus somit entweder in Form prekärer Beschäftigung oder im „Privaten“ durch Frauen*ausbeutung organisiert. Durch die doppelte Ausbeutung der Frau* in der Lohnarbeit und in der Familie geraten Frauen* in Armut und/oder finanzielle Abhängigkeit zu ihren Partnern.

Für zahlreiche Frauen* ist diese Ausbeutung zusätzlich begleitet von patriarchaler häuslicher Gewalt.

Der Weg zur Befreiung der Frauen* muss mit dem Kampf gegen den Kapitalismus verbunden werden, denn der Kapitalismus basiert auf Frauen*ausbeutung und -unterdrückung. Die Ausbeutung der Frauen* durch den Kapitalismus ist eng mit der Ausbeutung der Frauen* durch Männer* verwoben.

Die Aktion gegen das Zeitarbeitsunternehmen ist daher symbolisch: Sie soll aufzeigen, dass sich unser Frauen*kampf gegen das Patriarchat und das Kapital richtet. Lasst uns gemeinsam feministische, klassenkämpferische und kommunistische Strukturen aufbauen und Frauen* organisieren, um mit ihnen gemeinsam diesen Kampf zu führen. Einen Kampf, in dem es um ein System geht, in dem Frauen* weder durchs Kapital, noch durchs Patriarchat ausgebeutet und unterdrückt werden. Ein System, in dem möglichst viele der Tätigkeiten, die heute im Privaten überwiegend von Frauen* geleistet werden, vergesellschaftet werden. Und in der das, was nicht vergesellschaftet werden kann, von allen Geschlechtern gleichermaßen ausgeführt wird und niemand mehr in Armut leben muss.

Organisieren wir uns für den Frauen*kampf und eine kommunistische Perspektive! Gegen Leiharbeit, Kapitalismus und Patriarchat!

 

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